Wien

Wienerin zaubert aus Omas alter Truhe hippe Möbelstücke

Iris Camaa hat sich dem "Vintage Upcycling" verschrieben. Ganz im Zeichen der Umwelt – und des Sparens – kreiert sie ihre Möbel selbst.

Yvonne Mresch
Iris Camaa in ihrem kleinen Paradies: Kein altes Möbelstück ist vor ihr sicher, am Ende ist es kaum wiederzuerkennen.
Iris Camaa in ihrem kleinen Paradies: Kein altes Möbelstück ist vor ihr sicher, am Ende ist es kaum wiederzuerkennen.
Denise Auer

"Ich hatte immer schon eine Passion für Möbel und habe schon als Kind auf Papier Wohnungen gezeichnet", lacht Iris Camaa im Gespräch mit "Heute". Später war es eine Budgetfrage: "Ich bin sehr oft umgezogen und habe dann angefangen, die Stücke selbst zu reparieren oder zu bemalen", sagt die gebürtige Kärntnerin, die als Sängerin international bekannt ist. Die Liebe zum Upcycling begleitet sie bis heute: Im Lockdown startete Camaa schließlich ihr Business. "Die Rückmeldungen waren phänomenal und dann hat es einfach eine Dynamik angenommen", erzählt sie.

Von der Nähmaschine bis zur Heizung

In einem Studio in Hietzing haucht die Wahl-Wienerin alten Möbelstücken neues Leben ein. Waren es zu Beginn noch Möbel, die sie selbst für sich, Familie oder Freunde aufpeppte, so kommen nun laufend neue Anfragen rein. Und diese reichen von der alten Vitrine der Oma, über in die Jahre gekommene Nähmaschinen bis hin zu Sesseln aus dem Müll. Aus eine Drehstuhl wird ein hipper Sessel, aus einer Heizungsverkleidung ein Couchtisch. Egal in welchem Zustand sich die Stücke befinden – Camaa findet eine Lösung.

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    "Das ist mein Lieblingsstück", strahlt Iris Camaa.
    "Das ist mein Lieblingsstück", strahlt Iris Camaa.
    Denise Auer

    Und das ist nicht immer einfach, wie sie berichtet: "Ich hatte auch schon Anfragen bei denen es um Möbelstücke ging, die einfach eklig waren. Von Würmern befallen, völlig verrostet." So kann es auch passieren, dass die Wienerin zwei Wochen an einem Schrank arbeitet. "Ich schleife, bearbeite die Materialien und bemale sie. Man muss sich Zeit nehmen, aber bekanntlich ist der Weg das Ziel." Im Endergebnis ist das alte Stück dann kaum mehr erkennbar. 

    "Ich gebe eine Tradition weiter!"

    Zwischen 500 und 1.500 Euro kosten die Schmuckstücke. "Viel Gewinn mache ich bei den gestiegenen Materialpreisen und Transportkosten sowie dem Einkaufspreis nicht, aber es macht mir Spaß", sagt die Künstlerin. In Zeiten der Rekordinflation und Teuerungen spart sie auch Geld für eigene Möbeleinkäufe – und tut etwas für die Umwelt. "Es ist schön, etwas beizutragen. Und ich gebe eine Tradition weiter." 

    Das würde sie sich von mehr Menschen wünschen: "Viele Leute haben Berührungsängste, aber man kann Kleinigkeiten selbst machen. Und was dabei herauskommt ist qualitativ hochwertiger als so manches, das man in gängigen Shops bekommt. Es ist für die Ewigkeit!" Mehr Infos finden Sie hier.

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