Die Wiener Polizei hebt ab – und zwar nicht nur mit Hubschraubern, sondern auch mit Hightech-Drohnen, die über der Stadt schweben. Mit scharfen Zoom- und Wärmebild-Kameras und einer Crew aus speziell geschulten Drohnenpiloten – so sichert die Exekutive Wien aus der Luft und hat einen echten Adlerblick von über den Dächern der Hauptstadt.
Über 350 Einsätze im Jahr führen die Drohnen der Wiener Polizei durch. Sie sind also fast täglich in der Luft. Abteilungsleiterin Xenia Zauner erklärt: "Unsere Drohnen kommen besonders bei Großveranstaltungen wie Demos, Fußballspielen und Konzerten zum Einsatz." Doch auch bei Verkehrsunfällen, Bränden und der Vermisstensuche erweisen sich die Fluggeräte als nützliche Helfer, die dort hinsehen können, wo sonst niemand hinkommt.
Jede Drohne liefert gestochen scharfe Bilder in 4K-Qualität und ist mit einer Infrarotkamera ausgestattet – perfekt, um auch bei Nacht jedes Detail zu erfassen. Selbst bei schwierigen Bedingungen, wie Regen oder Schnee, bleibt mindestens ein Drohnenmodell flugtauglich.
Die Einsätze führen die Piloten von Wiens Dächern aus, wo sie sich einen idealen Überblick über die Stadt verschaffen. "Dort oben hat man die beste Sicht und wird nicht von WLAN-Signalen aus den Wohnungen gestört", erklärt Drohnenpilot Simon Lehmann. Doch nicht nur die Technik bringt Herausforderungen – auch die Wiener Tierwelt hat ein Auge auf die fliegenden Helfer geworfen.
Tauben beispielsweise halten die Drohnen anscheinend für Konkurrenten und starten manchmal kleine "Verfolgungsjagden" am Himmel! Doch damit nicht genug: Einmal geriet eine Drohne sogar in das Visier eines Bienenschwarms und nahm die Verfolgung auf. Die Polizei-Drohne stieg auf 120 Meter Höhe – und die Bienen flogen einfach mit! Kein leichter Einsatz, wenn das Summen immer lauter wird und das Drohnen-Team den Schwarm abschütteln muss.
Um die Einsätze ihrer Drohnen noch effektiver zu gestalten, hat die Wiener Polizei ein neues Einsatzfahrzeug vorgestellt: Einen umgebauten dunkelgrauen Kleinbus, der die Drohnenpiloten optimal unterstützt. Der Bus kann bis zu 300 Kilo Ausrüstung transportieren und ist voll ausgestattet mit allem, was für den Einsatz nötig ist.
An Bord gibt es eine mobile Ladestation für die Drohnenakkus – so bleiben die Drohnen auch bei längeren Einsätzen in der Luft. Außerdem wurde ein großer ausklappbarer Bildschirm eingebaut, auf dem das Livebild der Drohne direkt angezeigt wird. So können die Kollegen am Boden das Geschehen in Echtzeit verfolgen und bei Bedarf sofort eingreifen.
Auch wenn die Polizei rund um die Uhr eine Ausnahmegenehmigung für Drohnenflüge im Stadtgebiet hat, wird jeder Einsatz genau geprüft. "Die Flüge werden intern genehmigt und an die Austro Control gemeldet", so Zauner. Einfach spontan abheben ist also nicht – alles läuft nach strengen Regeln ab.
Dabei achten die Drohnenpiloten stets darauf, nicht direkt über Menschenmengen zu fliegen. Bei Großevents wie Fußballspielen und Konzerten lässt sich so etwa die Zu- und Abwanderung von Menschenmengen überwachen, was für die Sicherheit vor Ort enorm wichtig ist.