Wien

Wiens FPÖ-Chef fliegt nach Pro-Israel-Sager aus Taxi

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp wurde nach eigenen Angaben am Mittwochabend  aus einem Taxi geschmissen, weil er sich Pro-Israel geäußert habe.

Newsdesk Heute
Die FPÖ-Politiker Maximilian Krauss (links) und Dominik Nepp (rechts) sollen wegen eines Israel-Sagers aus einem Wiener Taxi geworfen worden sein.
Die FPÖ-Politiker Maximilian Krauss (links) und Dominik Nepp (rechts) sollen wegen eines Israel-Sagers aus einem Wiener Taxi geworfen worden sein.
Helmut Graf

"Bin gerade mit @Max_Krauss (Maximilian Krauss, Klubobmann der Wiener FPÖ, Anm.) aus einem Taxi rausgeflogen, weil wir 'Pro Israel' gesprochen haben. Unfassbar", gibt der Wiener FPÖ-Chef am späten Mittwochabend in den sozialen Netzwerken bekannt. Zuvor hatte Nepp per Aussendung die Wiener Polizeiführung wegen einer verbotenen und trotzdem stattfindenden Pro-Palästina-Kundgebung scharf kritisiert und deren Rücktritt gefordert. Die Maßnahmen "zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit" waren nach Nepps Meinung "unzureichend".

"Die Passivität der Polizeiführung in einer Zeit, in der klare und entschlossene Maßnahmen erforderlich sind, ist inakzeptabel"
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    Trotz erneuter Aufforderung, die Demonstration aufzulösen, ist der Stephansplatz immer noch voller Demonstranten. 
    Trotz erneuter Aufforderung, die Demonstration aufzulösen, ist der Stephansplatz immer noch voller Demonstranten.
    Leserreporter

    "Die Wiener Polizeiführung hat es verabsäumt, die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten. Die Demonstration hätte umgehend aufgelöst werden müssen", so Nepp. Und: "Die Passivität der Polizeiführung in einer Zeit, in der klare und entschlossene Maßnahmen erforderlich sind, ist inakzeptabel. Daher fordern wir den sofortigen Rücktritt der Verantwortlichen. Es ist die Pflicht der Polizei, die Bürger Wiens zu schützen und die öffentliche Ordnung zu wahren. Dieses Versäumnis kann und darf nicht unbeantwortet bleiben."

    Am Mittwochabend fanden in der Wiener Innenstadt zwei Kundgebungen zum Nahostkonflikt statt. Während es am Ballhausplatz eine Gedenkveranstaltung für die israelischen Opfer des Hamas-Terrors gab, versammelten sich am Stephansplatz Teilnehmer zu einer Pro-Palästina-Demonstration – und das, obwohl diese wegen Sicherheitsbedenken wenige Stunden zuvor behördlich untersagt wurde. Mehrere Hundert Teilnehmer trotzten dem Verbot, die Polizei scheiterte vor Ort mit einer Auflösung und kesselte die Teilnehmer schließlich ein.

    Aufforderung sorgte für Aufregung

    Brisantes Detail am Rande: Gegen Abschluss der Gedenkveranstaltung für die israelischen Opfer am Ballhausplatz sorgten die Verantwortlichen laut Augenzeugen vor Ort mit einer Aufforderung für Verunsicherung. Demnach wurden Anwesende darauf hingewiesen, Objekte und Kleidung mit Israel-Bezug am Heimweg nicht zu tragen, da es deswegen zu Angriffen auf sie kommen könnte.