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Wiens größtes Laufhaus für 100 "Mädchen" kommt

Heute Redaktion
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In der Zollgasse 3 (WIen-Landstraße) soll Wiens größtes Laufhaus entstehen.
In der Zollgasse 3 (WIen-Landstraße) soll Wiens größtes Laufhaus entstehen.
Bild: Denise Auer

Mit sechs Stockwerken und 100 "Mädchen" soll der Standort das größte Laufhaus Wiens werden. Derzeit wird gebaut, ein Eröffnungstermin steht noch nicht fest.

Derzeit wird in der Zollgasse 3 (Landstraße) fleißig gebaut. Jedoch entsteht hier kein weiteres Wohn- oder Bürogebäude, sondern Wiens größtes Laufhaus. Auf der Homepage wird mit der "unmittelbaren Nähe zum Bahnhof Wien-Mitte" und dem Einkaufszentrum "The Mall" geworben.

Auf sechs Stockwerken sollen hier in 35 Appartements bis zu 100 "attraktive Ladies" Tag und Nacht auf Kunden warten, wird hier versprochen. Damit wäre das Rotlichtlokal in der Zollgasse größer als das Laufhaus Vienna, das sich selbst als das größte in Wien bezeichnet. Derzeit befinden sich 362 Rotlicht-Etablissements in Wien.

Noch ohne Genehmigung

Auf der Webseite wird in einer Meldung, datiert vom 1. März, eine "baldige Eröffnung" in Aussicht gestellt, auf einschlägigen Webseiten wird der 1. April genannt. Dies wird sich jedoch nicht ausgehen, denn noch fehlt dem Betreiber die Betriebsgenehmigung.

Im Gespräch mit dem "Kurier" erklärt der Leiter des Prostitutionsreferats in der Landespolizeidirektion Wien, Hofrat Wolfgang Langer: "Bei uns ist noch kein Ansuchen eingegangen". Sollte das Lokal ohne aufrechte Genehmigung aufmachen, werde man es wieder schließen, betont Langer.

Laut der Wiener Gewerbeordnung ist für Prostitutionslokale keine Betriebsanlagengenehmigung erforderlich. Lediglich wenn es eine Ausschank wie beispielweise eine Bar oder Essensausgabe, etwa über ein Büffet, gibt, macht das eine Genehmigung notwendig. Nicht inkludiert sind aber Minibar in den Zimmern oder ein Getränkeautomat.

Reihe gesetzlicher Bestimmungen

Für Prostitutionslokale gelten eine Reihe von Regelungen, dabei sind neben Jugendschutz-, Gesundheits- und feuerpolizeilichen Bestimmungen auch Vorgaben der Bauordnung einzuhalten. So dürfen laut dem Wiener Prostitutionsgesetz nur Gebäude oder Gebäudeteile zur Ausübung von Prostitution verwendet werden, die einen unmittelbaren und gesonderten Zugang zur öffentlichen Fläche haben. Auch muss die Kennzeichnung des Gebäudes als Prostitutionslokal so gestaltet sein, dass der Schutz von Jugendlichen gewährleistet ist und Anrainer keinerlei unzumutbarer Belästigungen ausgesetzt sind.

Was ist ein Laufhaus eigentlich?

Im Gegensatz zu einem Bordell, in dem Räume nur bei Bedarf für eine gewisse Zeit angemietet werden, werden in einem Laufhaus kleine Wohnungen oder Zimmer von den weiblichen oder männlichen Sexdienstarbeitern tages- oder wochenweise angemietet. Die Höhe der Miete ist unabhängig vom jeweiligen Kundenaufkommen. Beim Laufhaus in der Zollgasse 3 startet der wöchentliche Mietzins bei 630 Euro.

(lok)