Wien

Wiens Karussell-Kaiser Fery Keinrath verstorben

Schausteller-Ikone, Karussell-Kaiser, Wiener Original (obwohl er Burgenländer war): Am 23. Jänner erlag Fery Keinrath seiner schweren Erkrankung.

Claus Kramsl
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Schausteller-Legende Fery Keinrath ist am Wochenende im 75 Lebensjahr verstorben.
Schausteller-Legende Fery Keinrath ist am Wochenende im 75 Lebensjahr verstorben.
SWV

Fast 55 Jahre war er im Schausteller-Geschäft, lebte ein Leben für den Kirtag. Kaum ein Fest-Besucher, der im vergangenen halben Jahrhundert nicht zumindest eine Runde mit einem Karussell, Autodrom oder Tagada von Fery Keinrath gedreht hat. Vergangenen Samstag stoppte für den Kirtag-König das Lebens-Karussell. Er war seiner schweren Krankheit erlegen, von der nur seine engsten Familienmitglieder wussten. "Er wollte damit niemanden belasten", erklärt sein Sohn Robert gegenüber "Heute". Mehr wolle die Familie dazu derzeit nicht sagen. "Es ist alles zu frisch. Jetzt ist erst einmal die Trauer im Vordergrund", so Robert Keinrath.

"Begonnen hat alles mit dem Dosenwerfen, dem ,Lustigen Ballwerfen‘. Das habe ich von meinem Schwiegervater bekommen. Er hat gesagt: ‚Damit kannst du dir etwas dazuverdienen, stell‘ es auf am Wochenende am Kirtag.’ Und so hat dann alles begonnen", erinnerte sich Keinrath im April 2017 in einem ORF-Interview. Anlass damals: Das 50-jährige Firmenjubiläums seines Unternehmens in seiner Heimat in Deutschkreutz (Burgenland).

Ein Schausteller habe viele Berufe, verriet Keinrath: "Der muss nicht nur Elektriker sein, auch Schlosser, Transporteur, Techniker, Rekommandeur - der muss alles selbst machen können." Das Geschäft bereite ihm auch heute noch Freude wie am ersten Tag, so der Karussell-Kaiser damals: "Mir macht das Freude, wenn die Leute kommen und sagen ‚Da müssen wir hin!‘, wenn einmal im Jahr ein Fest im Ort ist. Das baut mich auf und gibt mir Selbstvertrauen für das nächste Mal wieder."

Kinder führen den Betrieb weiter

Keinraths Firma wird aber weiterbestehen - und weiterhin für Freude bei Groß und Klein sorgen. Die Familienmitglieder sind in den Betrieb voll eingebunden. "Meine Kinder sind mit den Geschäften aufgewachsen. Sie sind schon mit 13 oder 14 Jahren im Autodrom gesessen. Die kennen das, da gibt´s nichts", verriet Keinrath 2017 im Interview.

Die Pate für Fery Keinrath. Er wird in der Familiengruft die letzte Ruhe finden.
Die Pate für Fery Keinrath. Er wird in der Familiengruft die letzte Ruhe finden.
Privat

Nicht nur die Familie und Freunde, auch der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Wien trauert auf Facebook:

"Binnen weniger Tage erreicht uns nun zum zweiten Mal die erschütternde Kunde, dass wir einen aus unserer Mitte verloren haben. KommR Fery Keinrath hat den tapfer geführten Kampf gegen seine schwere Erkrankung heute leider aufgeben müssen. Fery war eine Ikone der Schaustellerbranche, ein Burgenländer, der zum Wiener Original wurde. Immer im Einsatz, stets humorvoll und für alle da, die ihn brauchten. Als Fachgruppenobmann der Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe in der Wirtschaftskammer Wien war Fery hoch angesehen und für seinen SWV WIEN kannte sein Engagement keine Grenzen. Seit Ringelspiel und Autodrom stillstanden und in den Kinos und Theatern das Licht ausging, setzte sich Fery fast rund um die Uhr für seine Kolleginnen und Kollegen ein. Den Neustart seiner Branche wird Fery nun nicht mehr miterleben. Das tut weh! Wir danken Fery von Herzen für sein Wirken und drücken seiner Familie und seinen Freunden unser tief empfundenes Beileid aus. Ruhe in Frieden, lieber Fery! Dein SWV WIEN"

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