Österreich

Wiens Polizeichef: Frauen nachts nur "in Begleitung"...

Heute Redaktion
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Nach den Sex-Attacken in deutschen Städten ist auch in Wien die Angst groß. Polizeichef Gerhard Pürstl rät in der "Krone": "Frauen sollten nachts generell in Begleitung unterwegs sein." Von Innenministerin Mikl-Leitner wird man solche Empfehlungen "sicher nicht" hören.

Nach den ist auch in Wien die Angst groß. Polizeichef Gerhard Pürstl rät in der "Krone": "Frauen sollten nachts generell in Begleitung unterwegs sein."Von Innenministerin Mikl-Leitner wird man solche Empfehlungen "sicher nicht" hören.

Für die grüne Frauensprecherin Berivan Aslan "drängen die Empfehlungen Frauen in die altbekannte ,Selber schuld‘-Ecke. Sollen Frauen nun mit Bodyguards herumlaufen?", so Aslan.

Auch SP-Frauenstadträtin Sandra Frauenberger ist verwundert: "Die erste Reaktion auf solche Vorfälle kann nicht sein, Frauen zu empfehlen, sich einzuschränken." Man müsse "mit vereinten Kräften" gegen Belästigung vorgehen. Sie verweist auf Sensibilisierungsaktionen der Stadt und den Frauennotruf (71 719, rund um die Uhr erreichbar).
"Wenn der Polizeichef die Sicherheit der Frauen in Wien nicht gewährleisten kann, kommt das einer Selbstaufgabe des Staates gleich", wettert FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus.

Laut VP-Chef Gernot Blümel dürfe sich "niemand in seiner eigenen Bewegungsfreiheit einschränken lassen – egal ob Frau oder Mann."

Im "Ö1-Morgenjournal" äußerte sich auch Innenministerin zu Pürstls Empfehlungen: "Das ist ein gut gemeinter Rat des Herrn Präsidenten, aber solche Empfehlungen werden Sie von mir nicht hören. Denn eines steht fest, dass wir Frauen uns sicher keinen Millimeter in unserer Bewegungsfreiheit einschränken lassen. Es ist oft wichtig und notwendig allein unterwegs zu sein."