Österreich

Wiens Radfahrer sind sehr winterscheu

Heute Redaktion
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Einer neuen Meinungsumfrage zufolge schreckt der Winter in Wien mehr Radfahrer vom Fahren ab als in anderen europäischen Städten. Nur ein Viertel der Hauptstädter ist auch in der kalten Jahreszeit mit dem Drahtesel unterwegs. Angst vor Unfällen, Kälte und der Straßenzustand sind die häufigsten Spielverderber.

Radfahren gewinnt in Wien an Bedeutung, wie auch die aktuelle von der Mobilitätsagentur beim Gallup Institut in Auftrag gegebene Studie bestätigt. 38 Prozent der Stadtbewohner nutzen den Drahtesel häufig oder manchmal als alltägliches Verkehrsmittel, immerhin 60 Prozent häufig oder manchmal in der Freizeit. Wird es kalt, bricht der Anteil des Radverkehrs aber sofort ein.

Ein Viertel der Radfahrer ist winterresistent

In etwa 255.000 Menschen, ein Viertel der Radfahrer, nutzen ihr Zweirad auch im Winter. Einen signifikanten Geschlechterunterschied gibt es dabei nicht. 39 Prozent der Befragten lassen das Rad ab November stehen, 41 Prozent greifen erst ab April wieder darauf zurück. In anderen europäischen Metropolen wie Kopenhagen und Amsterdam zeigt sich ein anderes Bild - dort nutzen sogar bis zu 90 Prozent ihr Gefährt weiter.

Immerhin können sich 36 Prozent unter jenen, die eine Winterpause machen, grundsätzlich vorstellen, das Gefährt länger zu benutzen. Zu den größten Hürden zählen die Angst vor Unfällen (91 Prozent), Kälte (84 Prozent) und der Zustand der Straßen bzw. Radwege (83 Prozent). Laut Statistik Austria sind im Vorjahr 965 Radler in Wien verletzt worden. Zwischen Dezember und Februar waren es 70 Radler.

32 Prozent schließt Winterfahrten kategorisch aus

32 Prozent der Wiener würden "auf keinen Fall fahren." Ein Viertel forderte eine bessere (Schnee-)Räumung, 19 Prozent wünschen sich wärmere Temperaturen. "Die Antworten zeigen, dass die Maßnahmen der Stadt Wien für rasche Schneeräumung auf Radwegen und mehr Sicherheit die richtige Richtung weisen", sagte der Radverkehrsbeauftragte Martin Blum am Montag.

Den Befragten will er mit Argumenten die Befürchtungen nehmen: Seit 2011 werde das sogenannte Winterbasisradwegenetz, das 266 Kilometer umfasst, gleichzeitig mit den Auto-Hauptverbindungen geräumt. Die restlichen Strecken würden mit den weniger stark befahrenen Nebenfahrbahnen gereinigt. Für das heurige Jahr sei eine weitere Optimierung geplant.

Bei der Studie wurden 645 Wiener und zusätzlich auch 936 Rad-Vielfahrer befragt.