Wien

Mit Corona im Spital arbeiten – Wien macht da nicht mit

Laut aktueller Bundes-Verordnung können Corona-Erkrankte zur Arbeit. Für medizinisches Personal gelte das "unter keinen Umständen", stellt Wien klar.

Claus Kramsl
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Wien schließt kategorisch aus, dass an Corona erkranktes medizinisches Personal arbeiten geht.
Wien schließt kategorisch aus, dass an Corona erkranktes medizinisches Personal arbeiten geht.
Robert Michael / dpa / picturedesk.com

Ab sofort erlaubt das Gesundheitsministerium positiv getesteten Personen mit leichtem Verlauf sowie asymptomatischen Corona-Fällen nach Ende der fünftägigen Quarantäne zu arbeiten. In einem Empfehlungspapier aus dem Rauch-Ministerium für die Behörden zur "Entlassung von bestätigten Fällen aus der Absonderung" heißt es: "Ein Aufsuchen von Arbeitsorten ist dabei grundsätzlich möglich, sofern dabei das durchgehende Tragen einer FFP2-Maske und die Einhaltung geeigneter Schutzmaßnahmen gewährleistet werden können."

"Geeignete Schutzmaßnahmen", sowie FFP2-Masken sind in den Krankenhäusern ja seit langem Pflicht. Medizinisches Personal könnte also laut der aktuellen Bundesverordnung auch mit Corona an Patienten arbeiten, wenn sich die Pfleger oder Mediziner fit genug fühlen. Spitals- oder Pflegepersonal ist in der Bundesverordnung nicht von dieser Regelung ausgenommen.

Hacker: "Das kommt nahezu einer gesundheitsbehördlichen Selbstaufgabe gleich"

Bei Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) schrillen ob dieser Regelung alle Alarmglocken: "Dieses verantwortunglose Handeln wird dazu führen, dass wir die Hochinzidenzphase unnötig in die Länge ziehen. Das kommt nahezu einer gesundheitsbehördlichen Selbstaufgabe gleich. Infiziertes medizinisches Personal wird in Wien unter keinen Umständen arbeiten gehen“, so Hacker zu "Heute". Der Stadtrat ist nach einer Corona-Erkrankung seit Sonntag selbst in Quarantäne – "Heute" berichtete

Wie es fürden Rest der Wiener Bevölkerung, die nicht in medizinischen EInrichtungen arbeitet, weitergeht ist indess noch unklar. "Wir haben das Dokument leider erst im Laufe des gestrigen Tages das erste Mal zu Gesicht bekommen und haben deshalb Zeit gebraucht, um es gewissenhaft durchzuarbeiten", so Gesundheitsstadtrat Hacker. Ob Wien Erkrankten ohne Symptome frühzeitig den Weg zur Arbeit gestattet, soll am Freitag feststehen.

Nur jeder Zehnte konnte sich erfolgreich freitesten

Sehr wahrscheinlich ist das aber nicht, wie man aus dem Rathaus hört: "Die Erfahrung in Wien zeigt, nur knapp die Hälfte aller positiven Fälle ist mit so geringen Symptomen belastet, dass sie einen Freitestversuch unternehmen, aber nur 10 % der positiven Fälle schaffen es tatsächlich am 5. Tag und weitere 20 % in den Tagen 6-9. Die Regulierungen zu Freitestungen betreffen daher grundsätzlich 70 % der positiven Fälle nicht", heißt es in einem Bericht der Gecko-Kommission vom 18. März. So gab es in der Stadt zwischen 1. und 19. Jänner 73.404 Corona-Fälle, von denen 43.353 versucht haben, sich freizutesten. Ergebnis: Nur 7.325 Menschen konnten sich bereits am Tag 5 freitesten, 21.410 zwischen dem 5. und 9. Tag.

Und: Laut einer aktuellen Studie beträgt die mittlere Infektionsdauer bei Omicron zwischen 4,8 und 6 Tagen. Das heißt, Patienten sind in diesem Zeitraum infektiös.

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