Wirtschaft

Wieso Ältere wertvolle Arbeiter sind

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Meinungsforscher haben jüngst herausgefunden, dass Arbeitnehmer über 50 ihre Arbeit gelassener, aber trotzdem genauso gewissenhaft erledigen, wie jüngere Kollegen. Damit sind sie wertvoller, als sie von vielen Unternehmen trotz Erfahrung und Berufsreife gesehen werden. Die Altersarbeitslosigkeit ist daher ein sehr präsentes Thema. Freizeitforscher Peter Zellmann fordert im Kampf um die langfristige Finanzierbarkeit des Pensionssystems deshalb ein Umdenken. Die Menschen müssten geistig und körperlich möglichst lange gefordert und gefördert werden.

Meinungsforscher haben jüngst herausgefunden, dass Arbeitnehmer über 50 ihre Arbeit gelassener, aber trotzdem genauso gewissenhaft erledigen, wie jüngere Kollegen. Damit sind sie wertvoller, als sie von vielen Unternehmen trotz Erfahrung und Berufsreife gesehen werden. Die Altersarbeitslosigkeit ist daher  ein sehr präsentes Thema. Freizeitforscher Peter Zellmann fordert im Kampf um die langfristige Finanzierbarkeit des Pensionssystems deshalb ein Umdenken. Die Menschen müssten geistig und körperlich möglichst lange gefordert und gefördert werden.

Anstatt sie in Pension zu schicken, sollte man auf die "Work-Life-Balance" der Menschen achten, um sie länger im Berufsleben zu halten. "Die Menschen werden älter, die Politik kämpft um die Finanzierbarkeit der Pensionen. Obwohl Ältere auch Leistungsbereit sind. Viel mehr als früher", sagte Peter Zellmann im Interview mit "Heute.at".

"Geistig möglichst lange alles abverlangen"

Denn körperliche Schwerstarbeit im Job ist mit dem Wechsel von einer Industrie- hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft im Abnehmen. Der Freizeitforscher fordert: "Man sollte den Menschen geistig möglichst lange alles abverlangen, anstatt sie zu früh in Pension zu schicken. Hier wurden seit den 1980er-Jahren grobe Versäumnisse begangen. Die Politik reagierte nicht auf Chancen und Risiken. Die Gesellschaft wurde nicht auf Unvorhergesehenes - wie in Zukunft länger zu arbeiten – vorbereitet."

Richtige Mischung aus Arbeit und Freizeit

Soll heißen: Wer gerne arbeitet - nicht ständig von allen Seiten fast schon dazu aufgefordert wird, sich in die Pension zu verabschieden - hätte auch kein Problem damit, bis ins höhere Alter mit Freude im Berufsalltag zu verbleiben. Das müssten die Unternehmen aber auch fordern und fördern - geistig wie körperlich. "Lebensqualität heißt, das Leben in Balance zu halten", meint Zellmann. Die richtige Mischung aus Arbeit und Freizeit, gepaart mit einem gesunden Lebensstil würde ein längeres Arbeiten ermöglichen.

Pensionisten arbeiten auch in der Pension

Viele Pensionisten verfallen nach dem Pensionsantritt einer Sinnkrise, haben plötzlich zu viel freie Zeit und beginnen, sich erst recht wieder nach geistig herausfordernden Tätigkeiten umzusehen. Doch der Gesetzgeber schiebt dem mit einer Zuverdienstgrenze für Pensionisten einen Riegel vor. Nur in der Regelpension (Frau mit 60 Jahren und als Mann mit 65 Jahren) dürfen Sie so viel dazuverdienen, wie Sie wollen.

In Frühpension dürfen dann nur noch bis zu 386,80 Euro brutto monatlich dazuverdient werden. Hier müssen Ältere also unter der Geringfügigkeitsgrenze bleiben. Wenn Sie mehr verdienen, fällt die Pension für das gesamte Monat weg.

Ältere haben weniger Zeitdruck

Ältere Arbeitnehmer fühlen sich dabei ihren Aufgaben besser gewachsen, sind entspannter und spüren weniger Zeitdruck, wie das Meinungsforschungsinstitut "YouGov" herausfand. Umgekehrt ist es nur bei Führungskräften: Manager fühlen sich eher überfordert als ihre Mitarbeiter. Nur sieben Prozent der befragten über 50-Jährigen stimmten der Aussage zu: "Ich fühle mich meinen Arbeitsaufgaben oft nicht gewachsen."