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Wieso der Verlierer Mitt Romney weinen muss

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Um 23.11 Uhr (Ortszeit) war Mitt Romneys Traum von der US-Präsidentschaft ausgeträumt. Staat für Staat fiel an den Amtsinhaber Barack Obama. Der feierte seinen Sieg schon mit Twitter-Botschaften. Mitt Romney verärgerte zu viele Amerikaner. Vor allem Frauen und Latinos verweigerten dem Republikaner die Stimmen und brachten Obama den Sieg.

. Der feierte seinen Sieg schon mit Twitter-Botschaften. Mitt Romney verärgerte zu viele Amerikaner. Vor allem Frauen und Latinos verweigerten dem Republikaner die Stimmen und brachten Obama den Sieg.

Die Niederlage ist für Romney umso bitterer, schien der Sieg doch bis zum Ende so greifbar. Noch am Wahltag sah ihn manch Umfrage vorn. Nun das böse Erwachen: Die Regierung eines Präsidenten Willard Mitt Romney wird es nicht geben, nicht in den kommenden vier Jahren und wahrscheinlich nie. Seine Vision für Amerikas Zukunft landet höchstens als Fußnote in Geschichtsbüchern.

Sieben Jahre arbeitete der Ex-Gouverneur nur auf ein Ziel hin: Mächtigster Mann der Welt zu werden. 2008 scheiterte er schon in den Vorwahlen. Doch Romney lernte dazu und ließ beim zweiten Anlauf seinen überwiegend skurrilen und untalentierten Mitbewerbern aus der eigenen Partei keine Chance.

Senioren, Kirchgänger und Waffenbesitzer für Romney

Der Grund, warum Mitt Romney es nicht ins Weiße Haus schaffte, ist einfach erklärt: Romneys Problem war nicht, dass er zu weit in der politischen Mitte stand, sondern dass er ein Kandidat von gestern war. Bei seiner klassischen Klientel lag er in Umfragen deutlich vorn, den Senioren, Kirchgängern, Waffenbesitzern oder Vorort-Bewohnern. Doch deren Einfluss schwindet. Weiße Wähler machen nur noch gut 70 Prozent aus - vor 20 Jahren waren es fast 90. Obama sagte schon vor Wochen: Wenn Romney verliert, dann weil er sich von der "am schnellsten wachsende demografische Gruppe im Land entfremdet hat" - den Latinos.

"Erbärmliche" Minderheitenpolitik - Latinos brachten Obama Wahlsieg

Der frühere republikanische Präsidentschaftsbewerber Mike Huckabee warf seiner Partei dann am Wahlabend auch eine "erbärmliche" Minderheitenpolitik vor. "Das ist eine Gruppe, die eigentlich bei uns Konservativen sein müsste. Aber die Republikaner haben gehandelt, als könnten sie diese Wählergruppe ohnehin nicht gewinnen und es gar nicht versucht. Und deshalb haben sie sie auch nicht bekommen."

, gegen Abteibung - Frauen straften Romney

Hinzu kam, dass die Republikaner zugleich mit ihrer konservativen Haltung in Fragen von Valleinstehende Frauen regelrecht verärgerten. Die straften Romney so richtig ab, wie Wählernachbefragungen zeigten.

Die Partei dürfe jetzt bloß nicht mit einem weiteren Rechtsruck reagieren, meint deshalb der Politikexperte John Hudak vom US-Forschungsinstitut Brookings. Um den Abwärtstrend zu stoppen, müsse sie sich stattdessen "den Realitäten einer sich verändernden Gesellschaft stellen".

Zu oft den Wählern nach dem Mund geredet

Doch es waren auch persönliche Fehler, die Romney in die Niederlage führten. . "Als Kandidat war er ein Gestaltwandler, der seine Botschaften drehte und wendete und sich selbst immer wieder für den Moment passend neu ausrichtete", kritisierte ihn die "Detroit Free Press" - immerhin die Zeitung seiner Geburtsstadt.

Herzloser Millionär, der den Mund nicht halten kann

Zudem verschlimmerte Romney sein Image als herzloser Millionär mit rhetorischen Ausfällen. Das heimlich aufgenommene Video, in dem er  vor reichen Geldgebern

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