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Wieso schickt uns Capital Bra eine Hanf-Pizza ins Büro?

Dem Berliner Rapper scheint die Musik-Szene alleine zu langweilig geworden zu sein. Jetzt will er auch den Lebensmittel-Handel erobern. 

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Die klare Ansage auf der Box: "Gib dir, Bra"
Die klare Ansage auf der Box: "Gib dir, Bra"
Sabine Hertel

"Es ist ein Paket für dich da. Von Capital Bra" - nach so einem Satz kommt schleicht sich relativ schnell die ein oder andere Sorgenfalte ins Gesicht. Vor allem wenn man dann sieht, dass es sich bei dem Paket um eine Kühlbox handelt. Eine erste Vermutung: Vielleicht befindet sich darin ein abgetrennter Finger oder sogar ein Kopf? Man weiß ja nie. Die Gangsterrap-Szene hat es hin und wieder ordentlich in sich. Und kann schon sein, dass in den letzten Wochen oder Monaten das ein oder andere böse Wort über Capital Bra in der "Heute" gefallen ist. Wer glaubt da nicht gleich an eine Reaktion der besonderen Art?

Aber alles entspannt beim "Bratan". Nach dem Öffnen der Box war klar, es handelt sich hier um ein paar kleine Geschenke des Rappers. Capital Bra schickte uns nämlich einige "Gangstarella"-Pizzen zu. Und die kamen pünktlich zur Mittagszeit an. Zwei Sorten wurden geliefert. Eine klassische Salami, die andere mit Grillgemüse und Hanf-Sauce "be-lele-legt". Was anderes war bei ihm auch irgendwie nicht zu erwarten, oder? 

Von den Charts ins Tiefkühlfach

Was die Musik-Szene betrifft, hat Capital Bra das Spiel schon quasi durchgespielt. Mit seinen Songs hat er nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich völlig neue Maßstäbe gesetzt. So war er beispielsweise öfters auf der 1 in den Charts als die Beatles, die bislang den Chartspitze-Rekord hielten. 

Nun will er offenbar den Lebensmittel-Handel aufmischen. Und auch da geht er direkt die Rekorde an: Mit der Kreation der "Team Capi Pizza" ist er weltweit der erste Rapper, der eine Tiefkühl-Pizza auf den Markt bringt. Seit Mai gibt es die "Gangstarellas", wie er die Pizzen nennt, in Deutschland zu kaufen. Nun kommen sie auch nach Österreich. In allen Spar-Filialen kann man die ausgefallenen Kartons in den Tiefkühl-Fächern finden. Billa, Penny und Merkur gaben auf "Heute"-Anfrage bekannt, dass sie derzeit prüfen, ob sie die Pizzen auch in ihr Sortiment aufnehmen. Von Nachteil wäre es bestimmt nicht. Immerhin erklärte Universal, dass noch nie zuvor in der ersten Verkaufswoche mehr Tiefkühlpizzen in Deutschland ausgeliefert wurden. 

Viel Gewicht - Stolzer Preis

Nützt aber alles nichts, wenn die Dinger am Ende nicht schmecken. Deshalb wurde die Mittagspause direkt in eine Pizza-Verkostung umfunktioniert. Auffällig ist definitiv das Gewicht. Die Salami wiegt 442 Gramm, stolze 540 Gramm bringt die Veggie-Variante auf die Waage. Zum Vergleich: Eine herkömmliche Tiefkühl-Pizza liegt im Durchschnitt bei ungefähr 330 Gramm. Das zeigt sich aber auch sofort beim Preis. Mit 4,79 pro Stück legt der Rapper sein italienisches Baby klar ins obere Preissegment.

Der Bra hat mit dem Belag also nicht gespart. Vor allem nicht mit dem Käse. Der zieht sich nämlich nach dem Aufschneiden richtig schön. Besonders bei der Gemüse-Pizza. 

Nur noch Pizza, Bratan?

Das Fazit: Die fluffigen Pizzen sind beide überaus mild. Capital Bra setzt wohl eher auf Eigengeschmack, als auf Gewürze. Das sorgt dafür, dass die Salami nicht besonders heraussticht. Dafür überzeugt die vegetarische Variante. Das Grillgemüse schmeckt und ist schön verteilt, die Creme-Fraiche unter dem Käse sorgt gerade beim ersten Bissen für eine Überraschung und die Hanf-Sauce - naja, die liefert bestimmt auch ihren Beitrag. 

Alles in allem hat die "Gangstarella" ihre Berechtigung. Auch wenn man mit der Musik von Capital Bra nichts anfangen kann, die Pizzen sind definitiv einen Versuch wert. Aufgrund des Preises werden sich die Bratans und Bratinas aber wohl nur zu besonderen Anlässen gönnen. Aber irgendwie müssen auch neue Mercedes AMGs und Gucci-Anzüge finanziert werden.

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    Plötzlich stand die Kühlbox vor dem Büro.
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    Sabine Hertel
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