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"Wildcat Gun Machine" im Test: Teuflische Bullet-Hell

Chunkybox Games und Daedalic Entertainment servieren Spielern mit "Wildcat Gun Machine" einen superschnellen Twin-Stick-Shooter mit Comic-Grafik.

Rene Findenig
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"Wildcat Gun Machine" im Test: Trotz bunter Comic-Grafik geht es beinhart zu.
"Wildcat Gun Machine" im Test: Trotz bunter Comic-Grafik geht es beinhart zu.
Daedalic Entertainment

Wie verrückt "Wildcat Gun Machine" für PC, PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch ist, zeigt nicht nur der Name selbst, sondern auch die Mischung aus eigentlich niedlicher Comic-Grafik mit detailliert gezeichneten Monstern, Robotern, Lasern, Explosionen und Kreaturen, bei denen man lieber gar nicht so genau wissen will, worum es sich handelt. Chunkybox Games and Daedalic Entertainment haben mit "Wildcat Gun Machine" einen schnellen und beinharten Bullet-Hell-Twin-Stick-Shooter herausgebracht, der nicht nur fantastisch aussieht, sondern auch spielerisch jede Menge Spaß macht.

Gespielt wird der neue Titel aus der Iso-Perspektive, aus der man die waffenstarrende Spielheldin auf allerlei Feinde loslässt – und das alles im Chibi-Grafikstil. Die Story ist dabei nebensächlich und wird sowieso kaum behandelt – warum unsere Spielfigur mit vielen Waffen, riesigen Roboter und sogar niedlichen Kätzchen an der Seite gegen widerliche Fleischmonster kämpft, wird nie so ganz klar. Beim Gameplay hat "Wildcat Gun Machine" dafür umso mehr zu bieten. In den bereits genannten Mix kommen auch noch Dungeon-Crawler-Elemente, wenn man sich von Raum zu Raum ballert.

Einfaches Spielprinzip, aber viel Abwechslung

Das Prinzip des Spiels ist recht einfach: Alles abschießen und dabei selbst möglichst nicht getroffen werden – und im nächsten Raum das Ganze von vorne. Dazwischen warten nicht nur immer neue Waffen, sondern auch ein paar knackige Bosse. Neben dem ganzen Geballer muss der Spieler in der Spielwelt auch nach einigen Schlüsseln suchen, um weiter Richtung Ende des Dungeons vorzustoßen. Die Umgebungen zeigen sich dabei abwechslungsreich, das Gefühl in einem Raum bereits gewesen oder eine Horde gleicher Gegner bereits bekämpft zu haben, stellt sich dabei äußerst selten ein.

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    Wie verrückt "Wildcat Gun Machine" für PC, PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch ist, zeigt nicht nur der Name selbst, sondern auch die Mischung aus ...
    Wie verrückt "Wildcat Gun Machine" für PC, PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch ist, zeigt nicht nur der Name selbst, sondern auch die Mischung aus ...
    Daedalic Entertainment

    Die Steuerung ist ebenfalls simpel umgesetzt und schnell erlernt: Die Spielfigur kann per Tasten oder Controller-Sticks (wir empfehlen die Nutzung eines Gamepads auch am Computer) bewegt werden. Am Gamepad steuert der linke Stick die Spielfigur, mit dem rechten wird auf die Feinde gezielt. Per linker Schultertaste lassen sich zudem Granaten werfen, die jeweils eine kurze Abklingzeit besitzen, per rechter Schultertaste gibt es Feuer aus der jeweiligen Waffe. Mit dem Besiegen von Bossen kann man zudem einige Spezialmanöver wie etwa eine Dash-Fähigkeit ergattern, um besser auszuweichen.

    Trotz Hektik bleibt das Spiel immer übersichtlich

    Je weiter man im Spiel vorankommt, umso unbarmherziger wird auch die Bullet Hell – Explosionen, Kugeln und Laserstrahlen nehmen große Bereiche des Bildschirms ein und der Spieler muss versuchen, ohne Schaden hindurch zu manövrieren. Zum Glück bleiben auch die übrigen Befehle recht simpel: Jeweils eine Taste belegen die Auslösung der Dash-Fähigkeit, das Waffen-Wechseln, das Interagieren mit Objekten und Checkpoins oder das Aufrufen der Karte. Damit man in der Hektik außerdem den Überblick bewahrt, gibt es eine kleine Gesundheitsanzeige für die Spielfigur in der linken oberen Ecke.

    Eine Besonderheit des Games ist die titelgebende "Gun Machine", die ebenfalls per Button aufgerufen werden kann, allerdings nur, wenn der entsprechende Balken dafür unterhalb der Gesundheitsanzeige gefüllt wird. Das bringt auch ein taktisches Element in den Twin-Stick-Shooter, denn der Spieler muss sich genau überlegen, wann er die durchschlagende Waffe einsetzen will. Die Leiste füllt sich, indem man nicht getroffen wird und gleichzeitig herumliegende Rüstungsteile in den Welten einsammelt. Aktiviert man den Skill, darf man kurzzeitig mit einem riesigen, unverwundbaren Roboter ballern.

    Nicht zu unterschätzender Schwierigkeitsgrad

    Mit jedem besiegten Gegner sammelt man zudem Spielwährung ein und darf diese dann an den recht fair verteilten Checkpoints gegen neue Waffen tauschen – die allesamt unterschiedlich Stärken und Schwächen besitzen. Diese Schießeisen gibt es aber nicht nur zum Kauf, sondern sie lassen sich auch in der Spielwelt finden und sammeln. Außerdem darf man auch die Skills der Spielfigur stärken – etwa die Bewegungsgeschwindigkeit erhöhen oder sich eines der anfangs erwähnten süßen Kätzchen zulegen, das dann dafür sorgt, dass man nach einem Bildschirmtod einmal wiederbelebt wird. 

    Was taktisch ebenfalls zu bedenken ist: Die eher schwachen Starter-Pistolen besitzen unbegrenzte Munition, bei allen anderen, stärkeren Waffen muss aber eine Munitionsanzeige im Auge behalten werden. Zum Glück fliegen relativ viele Munitions-Lieferungen quer durch die Räume des Games und müssen nur aufgesammelt werden. Den Schwierigkeitsgrad des Titels sollte man dabei nicht unterschätzen – Räume und Bosse werden immer kniffliger, die Feinde zahlreicher. Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei ein geschicktes Investieren in neue Waffen und bessere Fähigkeiten.

    Teuflische Bullet Hell, die höllisch viel Spaß macht

    Technisch heben das Game einige Eigenheiten von Standard-Genre-Vertretern ab. Laut den Entwickler gibt es keinerlei Zufallskämpfe, sondern die Kämpfe wurden speziell zusammengestellt – einerseits um eine tolle taktische Herausforderung zu bieten, andererseits um die Abwechslung zu stärken. Zudem ist die Waffenauswahl mit fast 50 Schießeisen extrem groß, was auch den Wiederspielwert steigen lässt. Der beste Grund aber, mehrere Spieldurchgänge zu absolvieren: Die Spielfigur kann individuell hochgelevelt werden, beispielsweise hin zu mehr Tempo oder aber zu mehr Gesundheit und Leben.

    "Wildcat Gun Machine" ist ein teuflisch herausforderndes Game, das höllisch viel Spaß macht. Spieler brauchen blitzschnelle Reaktionen und ein Gespür für Taktik, das Game bleibt aber immer fair und wird nie frustrierend. Besonders gut gefällt die bizarre Chibi-Stil-Grafik mit bizarren Monstern und süßen Kätzchen, die riesige Waffen-Auswahl und die leicht zu lernende Steuerung. Fans von Dungeon-Crawlern und Twin-Stick-Shootern sollten sich "Wildcat Gun Machine" sollten sich das neue Game nicht entgehen lassen, es ist ein knackig-bunter Spaß für jeden Zocker.