Österreich

Wilder Abgeordneter Wolfgang Aigner tritt FPÖ bei

Heute Redaktion
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Der einzige "wilde" Abgeordnete im Wiener Gemeinderat und Landtag, Wolfgang Aigner, macht sein Naheverhältnis zur FPÖ gewissermaßen offiziell. Der klubunabhängige Mandatar wird Parteimitglied der Blauen. In den Klub kann er "aus rechtlichen Gründen" nicht wechseln. Im Wien-Wahlkampf soll Aigner aber sehr wohl eine Rolle spielen.

Der einzige "wilde" Abgeordnete im Wiener Gemeinderat und Landtag, Wolfgang Aigner, macht sein Naheverhältnis zur FPÖ gewissermaßen offiziell. Der klubunabhängige Mandatar wird Parteimitglied der Blauen. In den Klub kann er "aus rechtlichen Gründen" nicht wechseln. Im Wien-Wahlkampf soll Aigner aber sehr wohl eine Rolle spielen.

Aigner war ursprünglich für die ÖVP in das Stadtparlament eingezogen, kehrte allerdings im Herbst 2011 Partei bzw. Klub den Rücken und werkte fortan als klubunabhängiger Abgeordneter. Es dauerte nicht lange, bis Aigner an die FPÖ angedockt war. Schon wenige Wochen nach seinem Austritt stellten ihm die Freiheitlichen ein Büro zur Verfügung und luden ihn ein, an blauen Klubsitzungen teilzunehmen.

"Keine österreichischen Jihadisten"

Am Montag unterschrieb er sein Beitrittsformular. Aigner argumentierte, dass die FPÖ viele seiner Positionen vehement vertrete - etwa in Sachen differenziertes Schulsystem, "Heimatbezug" oder dem Fokus auf Christen in der Asylfrage. "Für wen der Islam so lebensbestimmend ist, der kann ja auch nach Katar oder Saudi-Arabien gehen, da gibt's genug Geld. Ich will hier keine österreichischen Jihadisten", so der Neo-FPÖler.

Maximilian Krauss war Anlass

Den Ausschlag für die Entscheidung habe allerdings die bzw. die kürzliche Entscheidung von SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl, den nominierten Vize-Stadtschulratspräsidenten vorerst nicht zu ernennen, gegeben.

In den Klub kann Aigner laut Klubchef Johann Gudenus allerdings nicht wechseln - aus rechtlichen Gründen. Denn das ginge nur, wenn Aigner auf einer FPÖ-Liste gereiht gewesen wäre. In den Wahlkampf sei der personelle Neuzugang fix eingeplant. Einen sicheren Listenplatz, um den Klubeintritt nach der Wien-Wahl 2015 zu ermöglichen, wollte Gudenus Aigner nicht versprechen.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bezeichnete Aigner als "Mensch mit Charakter". Er freute sich, dass Aigner die Angelegenheit Krauss zum Anlass genommen habe, sich klar zu positionieren.