Vier Wochen lang standen die Motoren in der Formel 1 still, am kommenden Wochenende heulen sie in Zandvoort wieder auf. Mit dem Grand Prix der Niederlande steht das Heimrennen von Red-Bull-Ass Max Verstappen auf dem Programm – der 200. Grand Prix seiner Karriere.
Im Vorfeld wurde aber bekannt, dass die FIA während der Sommerpause plötzlich das technische Reglement der Rennserie verändert hat. Konkret geht es um das Verbot von asymetrischen Bremssystemen in der Formel 1, das bereits ab dem Zandvoort-Grand-Prix gilt. Dieses wurde vom Motorsport-World-Council verabschiedet.
Und löste Spekulationen aus. Denn eine Anpassung des Reglements im Laufe einer Saison ist äußerst ungewöhnlich. Im Artikel 11.1.2 heißt es nun: "Das Bremssystem muss so konstruiert sein, dass auf jeder Rennstrecke die auf die Bremsbeläge ausgeübten Kräfte gleich groß sind und auf bestimmte Bremsscheiben als gegensätzliche Kräfte wirken." Ein Bremsmechanismus, der "systematisch oder absichtlich asymmetrische Bremsmomente für eine Achse erzeugen kann, ist verboten", heißt es im Regelwerk nun weiter.
Die Regel-Nachschärfungen der FIA lösten jedenfalls Spekulationen aus, sie soll sich vor allem gegen Red Bull richten. Der Rennstall war zu Saisonbeginn noch deutlich überlegen, verlor spätestens mit dem Grand Prix von Miami, den McLaren-Mann Lando Norris gewann, seinen Vorsprung. Laut "Racingnews365" sollen die Bullen tatsächlich bis zum Grand-Prix-Wochenende von China ein nun verbotenes Bremssystem im RB20 verbaut haben – was damals nicht ausdrücklich verboten war, scheinbar eine Grauzone.
Auffällig jedenfalls: Von den ersten fünf Saisonrennen konnte Dreifach-Weltmeister Verstappen vier Rennen mit teils klarem Vorsprung für sich entscheiden. Abgesehen vom Grand Prix von Australien, wo der Niederländer ausschied, mit einem Bremsdefekt. Unklar sei, warum das System in Miami dann entfernt wurde, es könnte aber mit dem Ausfall von Melbourne zu tun haben.
Mittlerweile meldete sich der Motorsport-Weltverband FIA zu Wort, wies gegenüber "Motorsport.com" die Spekulationen allerdings zurück. "Es stimmt nicht, dass irgendein Team ein solches System verwendete." Die Regeländerung sei, so heißt es weiter, lediglich eine Klarstellung, vor allem mit Blick auf 2026, wo dann ein umfangreiches neues Regelwerk in Kraft tritt.