Österreich
Wilfing: Wir zahlen mehr für Pendler!
Ein neuer Fahrplan, der auf scharfe Kritik stößt, Nebenbahnen im Zuckeltempo und wütende Pendler. In Niederösterreich ist der Streit um die ÖBB voll entbrannt. Nun reitet ÖVP-Verkehrssprecher Karl Wilfing heftige Attacken gegen SPÖ-Chef Sepp Leitner: Er rechnet bewusst falsch.
300.000 Pendler in Niederösterreich sind auf gute Verbindungen im öffentlichen Verkehr angewiesen. Doch derzeit treffen täglich neue Hiobsbotschaften für Bahnkunden ein. Züge werden ab Dezember gestrichen, manche Bahnverbindungen, wie etwa Tulln-St. Pölten, durch Busse ersetzt.
Der Standpunkt der Bahn scheint klar: Wer gute Verbindungen auf unrentablen Strecken will, muss auch dafür zahlen. SP-Landesvize Sepp Leitner stärkte gestern dem Unternehmen den Rücken, rechnete vor, dass Niederösterreich bei den Zuschüssen an die Bahn mit 32,7 Euro pro Pendler absolutes Schlusslicht im Bund ist.
Diesen Vorwurf lässt VP-Verkehrssprecher Karl Wilfing nicht auf sich sitzen: Leitner rechnet bewusst mit falschen Zahlen. Niederösterreich gibt 200 Euro pro Pendler im Jahr aus. Während Leitner die Menschen verunsichert, verhandelt das Land, um Verbesserungen für die Pendler zu erreichen.
Oswald Hicker