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Will Ferrell spielt erneut den kultigen News-Anchor

Heute Redaktion
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Sein Schnauzer ist so legendär wie seine Inkompetenz als News-Anchor, sein Vokabular so politisch korrekt wie ein Blondinenwitz auf einer feministischen Kundgebung. Zehn Jahre nach "Anchorman: The Legend of Ron Burgundy" schlüpft Will Ferrell erneut in die Rolle des kultigsten Nachrichtensprechers der Kinogeschichte. Dass dabei kein Auge bleibt trocken und kein Klischee unbedient bleibt, versteht sich quasi von selbst. Der Meister ist zurück...

Sein Schnauzer ist so legendär wie seine Inkompetenz als News-Anchor, sein Vokabular so politisch korrekt wie ein Blondinenwitz auf einer feministischen Kundgebung. Zehn Jahre nach "Anchorman: The Legend of Ron Burgundy" schlüpft erneut in die Rolle des kultigsten Nachrichtensprechers der Kinogeschichte. Dass dabei kein Auge bleibt trocken und kein Klischee unbedient bleibt, versteht sich quasi von selbst. Der Meister ist zurück...

"Black" rutscht es Ron Burgundy (Will Ferrell) über die Lippen, als ihm seine neue, afroamerikanische Chefin vorgestellt wird. "Black, black, black." Sein durchgeknallter Kollege Brick Tamland () legt noch eins drauf: "Immer wenn es sonnig ist, verfolgt mich ein schwarzer Mann." "Das ist dein Schatten", wird er aufgeklärt.

Zart besaitet oder gar leicht zu empören sollte man nicht sein, möchte man sich "Anchorman 2" zu Gemüte führen. Die Pointen zielen tief und landen dementsprechend einige satte Treffer unter der Gürtellinie. Dass man sich beim Lachen nicht ertappt fühlen und anschließend schuldbewusst zeigen muss, liegt - wie so oft - an dem unvergleichlichen Will Ferrell.

Ron Burgundy ist vorurteilsbelastet, rechthaberisch und dämlich, doch in Ferrells Händen wird er zum unwiderstehlichen Kinohelden. Allein die Tatsache, dass man am Ende von Teil eins froh ist, dass er das Mädchen bekommen hat, spricht Bände.

CNN-Parodie

Zum Beginn von "Anchorman 2" ist Ron immer noch glücklich mit Veronica Corningstone () Ron feuert, Veronica jedoch befördert, bricht die Ehe auseinander.

Nach einigen Monaten im Suff und einem dilettantisch durchgeführten Selbstmordversuch, bekommt Ron ein lukratives Angebot. Er soll für einen Sender arbeiten, auf dem 24 Stunden durchgehend Nachrichten zu sehen sind. (Welchem realen Vorbild "GNN" folgt, wird nicht nur durch die Namensgebung deutlich.)

) eins auszuwischen, revolutioniert Ron bei GNN mal schnell das Nachrichten-Wesen. Er spricht nicht länger über die Dinge, die die Leute erfahren sollten, sondern über jene, die sie hören wollen. Rons Storys sind inhaltslose, Pathos-geladene Geschichten über die Liebe zu Amerika und Live-Übertragungen von Autoverfolgungen...

Gutes Sequel

So kultverdächtig wie das Original ist "Anchorman 2" freilich nicht. Wer aber eine grausam enttäuschende Fortsetzung erwartet hat, wird eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Nach einem langsamen, dem Plot geschuldeten Einstieg, liefert der Film Gags am laufenden Band - und nebenbei auch allerlei Gaststars (Harrison Ford, , etc) in Kleinstrollen.

"Wenn der Witz gut ist, ist egal, wer sich dadurch angepisst fühlt", soll einst gesagt haben. Und so politisch inkorrekt sie auch sein mögen, Will Ferrell bringt jeden Witz gut.

"Anchorman 2" startet am 31. Januar in den österreichischen Kinos.

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