Österreich
Will FPOÖ-Chef hier was verhAimlichen?
Mit einem Posting auf seiner Facebook-Seite zur Kriminalitätsentwicklung verwundert FPOÖ-Chef und LH-Vize Manfred Haimbuchner. Zufall oder Absicht?
"Anzeigenbilanz 2018: 40 Prozent der Tatverdächtigen sind Ausländer." Das postete FPOÖ-Chef Manfred Haimbuchner auf seiner Facebook-Seite. Und schrieb auch gleich noch dazu: "Die meisten von ihnen stammen aus Rumänien, Serbien, der Türkei und Afghanistan."
Und für die, die das bezweifeln, hat er auch gleich noch den Link eines Online-Artikels dazugepostet. Wenn man den anklickt, dann kommt man zu den detaillierten Daten.
Wir haben ihn angeklickt. Und uns ist bei den detaillierten Daten auch gleich etwas aufgefallen. Nämlich eine (kleine?) Unschärfe. Nun wollen wir dem FPOÖ-Chef nicht unterstellen, dass er "Fake-News" verbreitet. Bestimmt war es nämlich nur ein Fehler, vielleicht eine kleine Vergesslichkeit.
Fakt ist nämlich (und das steht auch im Online-Artikel so): Tatsächlich kommen zwar die meisten tatverdächtigen Nicht-Österreicher aus Rumänien. Doch dahinter liegen nicht die Serben. Und auch nicht die Türken. Und schon gar nicht die Afghanen. Sondern: die Deutschen.
Wollte Haimbuchner etwa verhAimlichen, dass die Deutschen krimineller sind als vermutet? Bewusste Stimmungsmache gegen südländische Ausländergruppen? Können wir uns im Grunde nicht vorstellen, deswegen gehen wir weiter davon aus, dass das einfach nur eine Unschärfe war.
Übrigens (nachdem Haimbuchner nur das Ranking mit den Österreich-Daten gepostet hat): Wer sich für die detaillierten Daten für Oberösterreich interessiert – hier sind sie: Von Jänner bis Oktober diesen Jahres wurden 1.593 Rumänen gefasst, 1.309 Deutsche, 999 Afghanen, 905 Bosnier und 880 Türken. Der Anteil fremder Tatverdächtiger stieg im Vergleich zu 2017 um zwei Prozent an – auf 33,4 Prozent. Heißt: Jeder dritte Tatverdächtige in Oberösterreich ist Nicht-Österreicher.
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