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Windtner setzt neuen Coach bereits unter Druck

Heute Redaktion
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Marcel Koller wurde Dienstagnachmittag als neuer ÖFB-Teamchef bei einer Pressekonferenz in Oberwart präsentiert. Der Schweizer will eine durchgängige Spielphilosophie schaffen und seinen Wohnsitz nach Wien verlegen.

Kurz nach 13 Uhr betrat Marcel Koller unter Blitzlichtgewitter das Podium. Der gutgekleidete Schweizer wirkte bei seiner Präsentation anfänglich leicht nervös, aber voll Vorfreude auf seinen neuen Job. "Ein herzliches Grüß Gott!", waren die ersten Worte des Schweizers. Zuvor hatte ÖFB-Präsident Leo Windtner den 50-Jährigen als eine "Lösung, die ideal zu uns passt" bezeichnet.

Windtner mit unglücklicher Aussage

Der Präsident führte Gespräche mit "Experten internationalen Ranges", die ihm "die Qualität von Marcel Koller in jeder Hinsicht bestätigt haben". Wieso andere Lösungen für Windtner nicht in Frage kamen - beispielsweise ein österreichischer Coach - wollte Windtner nicht kommentieren: "Mit allen Kandidaten hat es tolle Gespräche gegeben. Ich habe aber immer dazugesagt: 'Sag niemals nie, wer weiß, wann sich unsere Wege kreuzen'" - uups, das klingt wie eine Drohung an den neuen Chef...

Spielphilosophie und Kommandozentrale Wien

Mit dieser Aussage stärkte er Koller nicht unbedingt den Rücken. Das tut aber in Zukunft Willi Ruttensteiner, dessen Kompetenzen als Sportdirektor weiter ausgebaut werden. Zusammen mit dem Interims-Teamchef will der Schweizer "eine Spielphilosophie entwickeln", die von den Jugend-Nationalteams bis zum A-Team durchgezogen wird. "Mir ist es wichtig, dass man schnell in Ballbesitz kommt, denn so hält man sich den Gegner fern", so Koller.

Offizieller Amtsantritt von Koller, der einen Vertrag über zwei Jahre erhält, ist der 1. November. Somit wird Ruttensteiner die Spiele gegen Aserbaidschan und Kasachstan von der Trainerbank aus leiten. Der Schweizer will in der Zwischenzeit seinen Umzug nach Wien (eine Bedingung des ÖFB) in die Wege leiten. "Ich war zuletzt 1984 bei einem Hallenturnier in Wien. Ich werde noch ein bisschen Zeit brauchen, um mich zurechtzufinden, will mich aber nicht zuhause einsperren."