Österreich

Winter angekommen - Schneechaos im Osten

Heute Redaktion
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eit Tagen lässt der Neuschnee den Westen von Österreich versinken und hält die Einsatzkräfte in Atem. Im Osten herrschten dagegen frühlingshafte Temperaturen. Das hat sich nun geändert: Am Freitag ist der Winter im Osten angekommen. Schnee und Sturm sorgten sogleich auch für umfassende Verkehrsbehinderungen.

Seit Tagen lässt der Neuschnee den Westen von Österreich versinken und hält die Einsatzkräfte in Atem. Im Osten herrschten dagegen frühlingshafte Temperaturen. Das hat sich nun geändert: Am Freitag ist der Winter im Osten angekommen. Schnee und Sturm sorgten sogleich auch für umfassende Verkehrsbehinderungen.

Gegen 13 Uhr fiel ein Gemisch aus Regen, Schnee und Hagel auf Wiens Straßen nieder. Liegen geblieben ist allerdings nichts. In vielen Regionen in Niederösterreich und Oberösterreich sind zu Mittag Autos hängen geblieben. Der ÖAMTC war auch in Wien im Dauereinsatz: leere Batterien aufgrund der plötzlichen Kälte machten vielen Autofahrern zu schaffen. Unter anderem waren die Wiener Außenring Autobahn (A21), die Pyhrn Autobahn (A9) und die Semmering Schnellstraße (S6) blockiert, berichtete der ÖAMTC.

Rettungsgasse funktionierte nicht

Obwohl die Räumfahrzeuge bereits unterwegs waren, blieben die ersten Lkw der A21 im Wienerwald hängen und blockierten die Fahrbahn. Laut der Verkehrsabteilung der Polizei funktionierte die Rettungsgasse nicht. Für Räumfahrzeuge gab es zunächst kein Weiterkommen.

Die Außenring Autobahn musste laut ÖAMTC zwischen Gießhübl und Hinterbrühl gesperrt werden. Auch auf der weiteren Strecke bis zum Knoten Steinhäusl gab es immer wieder Probleme durch hängengebliebene Fahrzeuge, umfangreiche Staus waren die Folge. Rund eine Stunde später hatte sich die Situation bereits wieder beruhigt, so der Club.

Die Südautobahn (A2) war zwischen Edlitz und Schäffern blockiert. Etwa 20 Lkw waren liegengeblieben, es bildete sich kilometerlanger Stau. Ebenso wie schon am Nachmittag auf der A21 klagten die Einsatzkräfte über ein Nicht-Funktionieren der Rettungsgasse.
Zahlreiche Unfälle

In Dietmanns bei Groß Gerungs (Bezirk Waidhofen an der Thaya) kam es binnen kurzer Zeit zu drei Unfällen auf der Bundesstraße, heißt es bei der Landeswarnzentrale. Demnach sind dabei mehrere Pkw, ein Lkw und ein Rettungsfahrzeug involviert gewesen. Sie konnten teilweise aufgrund der winterlichen Fahrverhältnisse nicht mehr rechtzeitig bremsen und rutschten ineinander.

Ebenfalls im Bezirk Waidhofen an der Thaya ist kurz nach Mittag ein Lkw in einen Graben gerutscht. Zwei Feuerwehren mussten ausrücken um den Dreiachser zu bergen.

Sicht unter fünf Metern

Besonders dramatisch war die Situation im Ennstal. Hier lagen die Sichtweiten aufgrund des dichten Schneefalls teilweise unter fünf Metern. Auf der Salzkammergut Straße (B145), der Gesäuse Straße (B146), der Ennstal Straße (B320) und der Friesacher Straße (B317) blieben etliche Schwerfahrzeuge hängen, die Straßen waren blockiert. Die Murtal Straße (B96) war zwischen Teufenbach und Scheifling nach einem Unfall gesperrt, es gab keine Umleitungsmöglichkeit.
Chaos auch in der Steiermark

In der Steiermark passierte auf der Semmering Schnellstraße (S6) im Tunnel Steinhaus ein Unfall. Nach Informationen des Clubs wurde der Verkehr wegen der winterlichen Fahrverhältnisse bei Maria Schutz abgeleitet.

Auch die Pyhrn Autobahn (A9) präsentierte sich zwischen Bosruck Tunnel und Mautern auf einem Abschnitt von über 55 Kilometern tief winterlich. Kurzfristig musste die Autobahn zwischen Trieben und Treglwang wegen Bergungsarbeiten nach einem Unfall gesperrt werden.

Zwischen der Anschlussstelle Selzthal und Arnding behinderten auf der Gesäuse Straße (B146) querstehende Lkw den Verkehr.

Lawinenwarnung auch im Osten

Neuschnee und Sturm werden die Schneebrettgefahr am Wochenende in Niederösterreich ansteigen lassen, teilte der Lawinenwarndienst mit. In den Ybbstaler Alpen und im Rax- Schneeberggebiet galt vorerst Stufe 3 (erhebliche Gefahr). In den Türnitzer Alpen wurde die Gefahr als mäßig (Stufe 2), in den übrigen Gebirgsgruppen als gering eingestuft. Zu beachten seien die kammnahen Lagen sowie verfüllte Rinnen und Mulden, teilte der Lawinenwarndienst mit.

Das Gewicht eines einzelnen Alpinisten reicht aus, um ein Schneebrett auszulösen. Mit der Abkühlung nimmt in den tieferen Lagen die Wahrscheinlichkeit von spontanen Gleitschneerutschen ab. Doch für den gesamten Osten Österreichs wurde eine Unwetterwarnung herausgegeben. 30 Zentimeter Neuschnee, begleitet von heftigem Sturm, werden erwartet. Gleichzeitig soll die Temperatur um zehn Grad abstürzen. Das bedeutet: Auch Wien sollte einiges an Schnee abbekommen, die weiße Pracht dürfte dann auch liegen bleiben.

Frühlingsboten verschwinden, Grippewelle kommt

Das beweist, dass das Wetter derzeit total verrückt spielt. In den vergangenen Tagen gab es wegen der warmen Temperaturen im Osten die ersten Atembeschwerden wegen Pollenflugs. Hasel und Erle haben in Wien wegen der hohen Temperaturen bereits ihre Blühreife erreicht. Auch die ersten Schneeglöckchen als Boten des Vorfrühlings blühten bereits. Nun werden sie wieder vom Schnee bedeckt.

Der Kälteeinbruch lässt auch eine - heuer verspätete - Grippewelle auf uns zurollen. Mediziner warnen: Ab dem Wochenende kommt polare Kaltluft zu uns, die Temperaturen sinken weit unter den Gefrierpunkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass dadurch der Krankheit Tür und Tor geöffnet wird, liegt laut Experten bei über 80 Prozent. Impfungen können gegen das Schlimmste schützen.