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Wintereinbruch: 70.000 Menschen ohne Strom

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Der ungewöhnlich frühe Wintereinbruch hat in Teilen Europas mit Kälte, Schneefall und heftigen Stürmen für Chaos gesorgt. Behörden meldeten bisher insgesamt sechs Tote in Frankreich und Polen, zudem gab es etliche Verkehrsunfälle und Stromausfälle. Slowenien hat wegen Hochwassers das AKW Krsko heruntergefahren.

 Der ungewöhnlich frühe Wintereinbruch hat in Teilen Europas mit Kälte, Schneefall und heftigen Stürmen für Chaos gesorgt. Behörden meldeten bisher insgesamt sechs Tote in Frankreich und Polen, zudem gab es etliche Verkehrsunfälle und Stromausfälle. Slowenien hat wegen Hochwassers das AKW Krsko heruntergefahren.



+++ Österreicher im Unwetter-Chaos in USA +++


In Paris wurde nach einer kalten Nacht ein mutmaßlich erfrorener Obdachloser gefunden. Außerdem wurden in Frankreich zwei Menschen als vermisst gemeldet, die Opfer der außergewöhnlich starken Stürme wurden.

Ein 12-jähriges britisches Mädchen verschwand bei einem Fahrradausflug auf der Insel Porquerolles im Departement Var im Südwesten des Landes, als es von einer Windböe fortgerissen wurde. Nur sein Fahrrad wurde gefunden. In mehreren zehntausend Haushalten gab es Stromausfälle.

70.000 Menschen ohne Strom

In Südosten von Polen starben zwei 52 und 56 Jahre alte Männer in der Kälte. Beide seien alkoholisiert gewesen, sagte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur PAP. Im Südwesten des Landes wurde zudem ein 53-jähriger Obdachloser tot aufgefunden. In der Gegend um Warschau waren 70.000 Menschen ohne Strom.

So stark wie noch nie

In einigen Regionen Deutschlands schneite es am Wochenende so stark wie noch nie in einem Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. In den Bergen Süddeutschlands sei Schnee im Oktober nicht überraschend, doch auch in Teilen Thüringens und Sachsens sei eine Schneedecke von bis zu 20 Zentimetern gemessen worden.

Der Wintereinbruch führte in der Schweiz zu zahlreichen Unfällen, die Windböen rissen zudem etliche Bäume um. Allein im Kanton Bern ereigneten sich binnen eines Tages fast 60 Unfälle, wie die Polizei mitteilte.

Slowenien fährt AKW Krsko herunter

Zum Schutz des Kühlsystems hat Slowenien am Sonntag sein einziges Atomkraftwerk heruntergefahren. Der Betrieb sei gestoppt worden, weil der Fluss Save, aus dem das AKW sein Kühlwasser bezieht, wegen Hochwassers eine "große Menge Laub und anderen Schmutz" mit sich geführt habe, erklärte der Betreiber des Meilers Krsko. Beim manuellen Herunterfahren hätten alle Systeme "wie erwartet" gearbeitet, es habe keine Auswirkungen auf Mensch und Umwelt gegeben, hieß es in der Erklärung weiter.

In den kommenden Tagen solle der Betrieb nach einem Systemcheck wieder aufgenommen werden. Heftige Regenfälle und Schnee hatten die Save und alle anderen slowenischen Flüsse stark anschwellen lassen. In vielen Regionen traten sie über die Ufer und überschwemmten Anrainergebiete.