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Winternothilfe: Caritas sucht Helfer und Spenden

Heute Redaktion
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Die Caritas startet wieder ihre Winternothilfe: Generalsekretär Klaus Schwertner (2.v.r.), Leiter des Haus St. Josef Anita Scherzer (r.) mit Bewohnern des Haus St. Josef in Wien-Neubau.
Die Caritas startet wieder ihre Winternothilfe: Generalsekretär Klaus Schwertner (2.v.r.), Leiter des Haus St. Josef Anita Scherzer (r.) mit Bewohnern des Haus St. Josef in Wien-Neubau.
Bild: Denise Auer

Die Caritas startet wieder ihre Winternothilfe für Wohnungslose. Neben dem bewährten Wintertelefon gibt es heuer mehr Betten und Streetwork. Dazu werden Spenden benötigt.

"Für die Caritas beginnt der Winter bereits im Sommer", erklärt Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien zum Start der Winternothilfe 2019/2020. Seit Wochen laufen intensive Vorbereitungen auf die kalte Jahreszeit, auch im Caritas-Haus St. Josef (Neubau), einer Einrichtung für wohnungslose Menschen und deren Vierbeiner.

Obwohl es derzeit untertags noch angenehm warm ist, kann es während der Nachtstunden schon ziemlich kalt werden. Grund genug für die Caritas, zu handeln und die Winternothilfe zu starten, der offizielle Startschuss fällt in zwei Wochen. Heuer stehen mehr Quartiere, mehr Betten, mehr Streetwork und mehr Hilfe durch das Caritas Kältetelefon bereit. "Das Ziel ist klar: Wir wollen möglichst allen Menschen, die auf der Straße stehen, helfen. Und klar ist auch: Gelingen kann dies nur, wenn uns möglichst viele Wienerinnen und Wiener bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen", so Schwertner.

200 Betten mehr und 7 Tage Streetwork

Konkret wird die Caritas in diesen Tagen die Zahl der Notquartiere mit Unterstützung des Fonds Soziales Wien aufstocken. An drei Standorten wird es insgesamt 200 zusätzliche Betten geben. Konkret befinden sich die Betten in der Zweiten Gruft in der Lacknergasse, in einer ehemaligen Bankfiliale und Polizeistation in der Breitenfurterstraße und in einem ehemaligen Pflegewohnhaus in Favoriten. "Insgesamt stellt die Caritas damit allein in Wien derzeit 1.850 Notquartiers-, Schlaf- und Wohnplätze zur Verfügung", so Schwertner.

Schulung für Kältetelefon vor Start

In den nächsten Tagen beginnen auch die Schulungen der Freiwilligen, die ab 2. Anfang November wieder die Leitungen des Caritas Kältetelefons besetzen werden. Für die Caritas ein Leuchtturmprojekt, das mittlerweile auch in anderen Bundesländern Schule mache. Konkret werden in Wien 70 Freiwillige Anrufe entgegennehmen. Weitere 50 Freiwillige helfen als Telefon-Dolmetscher in aktuell 22 Sprachen. Das Kältetelefon wird ab Anfang November unter der Nummer 01/480 45 53 sieben Tage die Woche rund um die Uhr erreichbar sein.

Schwertner appelliert das Kältetelfon zu nutzen: "Die Rechnung ist ganz einfach: Je mehr Menschen diese Nummer im Handy speichern, umso zuverlässiger können unsere Streetworker möglichst zeitnah dort sein, wo sie gebraucht werden. Aber auch für diesen Winter gilt: In medizinischen Notfällen ist die Nummer der Rettung zu wählen".

Um möglichst viele obdachlose Menschen mit Winterkleidung und Schlafsäcken zu erreichen, werden ab 2. November auch acht zusätzliche Streetworker im Einsatz sein, die jeden Abend auf Wiens Straßen im Einsatz sind. Unterstützung gibt's von einem Psychiater, der die Teams regelmäßig begleitet.

Freiwillige und Spender für Winterhilfe dringend gesucht

Allein in der vergangenen Wintersaison waren bei der Caritas in Wien mehr als 870 Wiener in der Winternothilfe im Einsatz. Schwertner geht für heuer von einer ähnlich hohen Zahl aus. Aktuell ist die Caritas noch auf der Suche nach Freiwilligen für den Louisebus, eine Arztpraxis auf vier Rädern – benötigt werden Ärzte, Fahrer und Helfer. Vereinzelt werden auch noch Freiwillige gesucht, die bei den 30 pfarrlichen Wärmestuben, die ab Dezember wieder geöffnet haben werden, unterstützen. "Freiwillige brauchen wir auch, um Lebensmittel bei unserem Projekt Le+O ausgeben zu können", so Schwertner.

Hoher Spendenbedarf auch in Obdachlosen-Einrichtungen

Darüber hinaus bittet die Caritas auch um Spenden für ihre Obdachlosen-Einrichtungen. "Die öffentliche Hand leistet in der Winternothilfe, aber auch an vielen anderen Orten einen wichtigen Beitrag. Doch klar ist auch: Für zahlreiche Hilfsangebote sind Spenden überlebenswichtig. Für Häuser wie das Haus St. Josef, für den Kältebus oder auch für unsere Suppenbusse", erklärt der Caritas-Generalsekretär.

So werden etwa für das Vinzenzhaus, das Haus St. Josef und eine dritte Einrichtung für ältere, ehemals obdachlose Menschen, bis Jahresende noch Spenden in der Höhe von knapp 130.000 Euro benötigt. Weitere 100.000 Euro fehlen, um den Finanzierungsbedarf für Projekte für wohnungslose Jugendliche zu decken. Schwertner: "Wir müssen uns also warm anziehen, um den Winter gut bewältigen zu können und wir brauchen die Unterstützung der Wienerinnen und Wiener, damit möglichst alle obdachlosen Menschen jene Hilfe erhalten, die sie benötigen. Unsere Bitte lautet daher: Spenden Sie, damit wir helfen können."

Schon 10 Euro helfen

Mit einer Spende von nur 10 Euro kann das Haus St. Josef Tierfutter für einen Monat sicherstellen. Mit 20 Euro hilfst Du dabei, den aktuellen Bedarf an 1.000 waschbaren Decken zu decken. Und mit einer Spende von 33 Euro erhalten Frauen einen Platz in einer Notschlafstelle, Unterstützung bei der Arbeitssuche oder einfach nur Essen und Kleidung für sich und ihr Kind.

Wenn Du spenden willst, kannst Du das unter folgenden Kontodaten tun:

Erste Bank

BIC: GIBAATWWXXX

IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000

Spendenzweck: Winternothilfe

Alle Infos dazu findest Du hier.