Wien

"Wir SAN Wien": Start für Sanierungsoffensive Favoriten

In den nächsten Jahren werden in Favoriten ganze Grätzl saniert. Den Anfang macht das Areal um die Landgutgasse, heute erfolgte dafür der Startschuss.

Louis Kraft
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Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und Marcus Franz, Bezirksvorsteher von Favoriten, gaben den Startschuss für das Grätzl-Erneuerungsprogramm "WieNeu+"
Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und Marcus Franz, Bezirksvorsteher von Favoriten, gaben den Startschuss für das Grätzl-Erneuerungsprogramm "WieNeu+"
Pid/Martin Votava

Seit vielen Jahren setzt die Stadt bei der Erneuerung historischer Gründerzeitviertel auf die "Sanfte Stadterneuerung". Dabei werden nicht nur die Gebäude saniert, durch die Förderung der Stadt soll auch sichergestellt werden, dass die Wohnungen leistbar bleiben und die Bewohner nicht durch gestiegene Mieten verdrängt werden. Nun geht die Stadt einen Schritt weiter und macht die Favoritner Grätzl zukunfts- und klimafit. Gemeinsam mit Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) gab Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) heute in dem Lokal der Gebietsbetreuung Stadterneuerung in der Quellenstraße 149 (Favoriten) den Startschuss für die Sanierungsoffensive im zehnten Bezirk.

Start für Sanierungsoffensive "Wir SAN Wien"

Unter dem Motto "Wir SAN Wien" startet die Stadt Wien nun zwei neue Programme: "WieNeu+" und die neue Beratungsstelle "Hauskunft". Mit dem Programm "WieNeu+" will die Stadt die Wiener Grätzl zukunftsfit und "WieNeu" machen, erklärt die Stadträtin. Das neue Programm "WieNeu+" sei konkret auf die Entwicklung einzelner Grätzl zugeschnitten und soll klimaangepasste, nachhaltige und ressourcenschonende Lebensbedingungen für die Bewohner schaffen. Ergänzt wird das durch Maßnahmen im öffentlichen Raum und Initiativen und Ideen der Bewohner oder lokaler Unternehmen. 

"Es freut mich besonders, dass der Start für die Sanierungsoffensive 'WieNeu+' in Favoriten fällt. Die Sanierungen, bei denen lokal erneuerbare Energie, Photovoltaikanlagen und Null-Energielösungen angedacht sind, bedeuten für das Viertel und seine Bewohnerinnen und Bewohner mehr Lebensqualität. Da passt es perfekt, dass wir nach der Favoritenstraße und dem Reumannplatz als nächstes großes Projekt den Quellenplatz angehen, der in diesem Zielgebiet liegt", so der Bezirksvorsteher.

Ab 2021 wird Grätzl zwischen Landgutgasse und Inzersdorfer Straße zukunftsfit

Im Rahmen der "WieNeu+"-Offensive soll das Grätzl zwischen Landgutgasse und Inzersdorfer Straße, Laxenburger Straße und Triester Straße runderneuert und zukunftsfit werden. Insgesamt leben in diesem Gebiet rund 35.000 Menschen und sie dürfen bei der Erneuerung mitreden. Ein wichtiges Ziel sei die Einbeziehung der Bevölkerung und lokaler Akteure. Die Grätzl-Bewohner sollen etwa über ein partizipatives Budget mitreden können, so Gaal.

Ausgehend von zwei bereits laufenden Blocksanierungen des wohnfonds_wien soll der Gebäudebestand im "WieNeu+"-Gebiet Innerfavoriten weiterentwickelt werden. In dem Grätzl zwischen Landgutgasse und Inzersdorfer Straße werden in einem ersten Schritt insgesamt sechs Sanierungsprojekte mit 127 Wohnungen gefördert saniert – und sind aktuell in Sanierung oder Planung. Bei der Straßenbahn-Remise Favoriten prüfen die Wiener Linien derzeit betriebliche Modernisierungsmöglichkeiten, multifunktionale Nutzung sowie die Sanierung der bestehenden Wohnhäuser. Lokal erneuerbare Energie und Photovoltaikanlagen sind angedacht.

"Circula City Wien Mobil" als Zentrum der Nachbarschaft und Kreislaufwirtschaft

Mit "WieNeu+ Innerfavoriten" sollen Bereiche rund um Quellenplatz und die Gudrunstraße aufgewertet werden. Ebenfalls geplant ist das "Circular City Wien Mobil", also ein Pavillon aus wiederverwendeten Bauelementen. Dieser soll künftig als öffentliche Informationsdrehscheibe ein Treffpunkt zum Austausch für Grätzlbewohner sein – und Kreislaufwirtschaft (Wiederverwertung von Materialien) direkt erlebbar machen. Durch eine Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsagentur Wien stehen zusätzliche Ressourcen zur Entwicklung der lokalen Wirtschaft zur Verfügung.

"Hauskunft" berät kostenlos Hausbesitzer, die sanieren wollen 

"Wir geben 'Hauskunft'" heißt es ab 1. Oktober. Mit der "Hauskunft. Die Sanierungsberatung für Häuser mit Zukunft" startet die Stadt eine kostenlose Beratungsstelle für alle, die ihre Häuser sanieren wollen. Ort der Beratungsstelle ist das forum des wohnfonds_wien in der Schmidgasse 3 (Josefstadt).

Als neue zentrale Beratungsstelle unterstützt die "Hauskunft" vom Beginn der Sanierung bis zum Ende – und das mit kostenloser und unabhängiger Beratung. Das Ziel: Die Sanierungsberatung soll allen EigentümerInnen in Wien das Sanieren ihrer Wohnhäuser und Wohnungen so einfach wie möglich machen. Die Stadt Wien entwickelt in Zusammenarbeit mit zahlreichen PartnerInnen und mit EU-Fördergeldern im Projekt "RenoBooster" neue Servicepakete. Bei der Beratung arbeiten wohnfonds und Umweltberatung zusammen. Das Team der Hauskunft steht für telefonische oder persönliche Beratungsgespräche zur Verfügung.

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