Fussball

"Wir selber haben uns um den Traum gebracht"

Dem LASK droht als Sieger des Grunddurchgangs Endplatz vier. Jürgen Werner glaubt zu wissen, warum.

Sebastian Klein
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LASK-Vizepräsident Jürgen Werner und Trainer Valerien Ismael.
LASK-Vizepräsident Jürgen Werner und Trainer Valerien Ismael.
Gepa

"Es gab den LASK vor Corona und den LASK nach Corona", sagte Trainer Valerien Ismael nach der 1:3-Niederlage bei Rapid enttäuscht. Die Linzer verpassten am Mittwoch den Sprung auf Platz zwei der Bundesliga, Rapid ist Vize-Meister hinter Red Bull Salzburg. Eine Runde vor dem Saisonende muss der Sieger des Grunddurchgangs sogar um den dritten Platz zittern. Im letzten Spiel warten die Bullen. Wolfsberg kann gegen Hartberg und Rapid aus eigener Kraft Dritter werden, hat mit einem Match weniger (Unwetter-Verschiebung) zwei Zähler Rückstand. Zur Erinnerung: Der Zweite spielt Champions-League-Quali, der Dritte steigt direkt in die Europa League ein, der Vierte muss in die Europa-League-Quali.

LASK-Vizepräsident Jürgen Werner erklärte, wie sein Klub nach sechs Punkten Vorsprung im Grunddurchgang so abrutschen konnte: "Wir haben vorher wirklich toll gespielt und waren in einem Flow drinnen. Der war dann mit Corona weg und dann haben wir noch einen Eigenfehler begangen. Wir selber haben uns um den Traum gebracht. Aber der Pfeil ist abgeschossen. Wir können ihn nicht mehr zurückholen."

Der Eigenfehler? Damit deutete Werner den Trainingsskandal an, für den er übrigens die Schuld in mehreren vorhergehenden Interviews schon auf sich selbst genommen hatte. Der LASK hatte während der Corona-Pause vier verbotene Mannschaftstrainings absolviert, sich dabei erwischen lassen und war hart bestraft worden: Sechs Punkte Abzug (nach der Punkteteilung), Geldstrafe. Das Protestkomitee gab den Linzern zwei Punkte zurück. Der Skandal hatte aber für einen Knacks im vorher so locker aufspielenden Team gesorgt.

1:2 zum Auftakt gegen Hartberg, 3:3 gegen Wolfsberg, 0:1gegen Rapid, 1:3 gegen Salzburg - die Tabellenführung und die blendende Form waren sofort dahin. Der LASK haderte mit Stangenschüssen, Schiedsrichterentscheidungen, vergebenen Chancen. Unter dem Strich fehlte den Oberösterreichern aber einfach die Effizienz und Lockerheit aus der Zeit vor Corona. Die Bilanz der Meisterrunde: fünf Niederlagen aus neun Spielen. In 22. Runden des Grunddurchgangs verlor der LASK lediglich zwei Spiele.

Mit dem Verzicht, beim Ständig Neutralen Schiedsgericht auch gegen das zweite Urteil Protest einzulegen, versucht sich der LASK zu rehabilitieren. Die Linzer sind auf Wiedergutmachung aus. Vielleicht auch, weil sie gesehen haben, dass ihnen die Rolle als "Staatsfeind Nummer eins" die Leichtigkeit geraubt hat.

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