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"Wir verdienen kein Geld, spielen nur für die Fans"

Am Samstag geht es endlich wieder los! Die Austrian Football League startet in die neue Saison. Und die Vienna Vikings wollen ihren Titel verteidigen. 

Markus Weber
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Vikings-Defensivspieler Leon Balogh.
Vikings-Defensivspieler Leon Balogh.
Dacia Vikings

Im September hatten sich die Wiener Footballer den österreichischen Titel in der Rumpf-Meisterschaft gesichert, die Graz Giants - den einzigen Rivalen im Corona-Jahr - in der Finalserie mit drei klaren Siegen bezwungen, damit den 15. Meistertitel der Klubgeschichte eingefahren. 

"Die Vorbereitung war definitiv anders", erzählte Leon Balogh, letztjähriger Defensive-MVP, "die letztjährige Saison hat uns gegenüber den anderen Teams jedenfalls den Vorteil gegeben, dass wir spielen konnten." 

Den Auftakt bestreiten die Vikings am Samstag (15 Uhr) bei den Mödling Rangers. "Unser Zugang bleibt derselbe: Egal, wer da steht, wir wollen den Gegner dominieren", erklärte Flo Wegan vor dem ersten Duell mit seinem Ex-Team. 

"Spielen nur für die Fans"

Zuschauer sind freilich nicht zugelassen. Deshalb werden die Wiener Footballer jedes Heimspiel im Livestream übertragen. Pro Runde zeigt auch ORF Sport+ eine Begegnung live. Am zweiten Spieltag wird das Derby gegen die Danube Dragons im TV zu sehen sein. "Das sind die Spiele, auf die ich mich am meisten freue, wenn es darum geht, Wien zu verteidigen. Wir verdienen kein Geld, es sind die Fans, für die wir spielen", so Balogh über die fehlende Unterstützung von den Rängen. 

Strenges Präventionskonzept

Dass die Austrian Football League mit sechs Teams überhaupt gestartet werden kann, ist einem umfassenden Präventionskonzept zu verdanken. Alle Footballer werden einmal pro Woche getestet. Die Vikings gehen da noch einen Schritt weiter. "Wir testen alle innerhalb von 48 Stunden vor den Spielen. Beim Eingang zum Gelände wird Temperatur gemessen, jeder muss sieben Fragen zu seinem Gesundheitszustand beantworten", erklärte Manager Lukas Leitner. 

Fühlen sich die Footballer auf dem Feld also einem erhöhten Corona-Risiko ausgesetzt? "Nein", meinte Wegan. "Wir fahren das verschärfte Konzept, es lässt sich dadurch bestätigen, dass es funktioniert. Ich und jeder im Klub versucht, das Ansteckungsrisiko zu minimieren", so der Offensive-Co-MVP der letzten Saison. Dann steht einem Football-Spektakel nichts mehr im Weg. 

Keine Spiele in Tschechien?

Trotzdem steht hinter der Saison noch ein Fragezeichen. Der Grund dafür sind die Prague Black Panthers. Dass österreichische Football-Teams nach Tschechien reisen können, oder die Prager nach Österreich, ist nicht garantiert. "Die Spiele werden so lange wie möglich auf eine Bye-Week geschoben. Wenn das nicht mehr möglich ist, werden sie mit 35:0 für das österreichische Team gewertet", erklärte Leitner weiter. Gut möglich, dass die Saison also am grünen Tisch entschieden wird...