Wien

Wirbel um Corona-kritische Ringvorlesung an Uni Wien

Eine Ringvorlesung an der Uni Wien zum Thema Corona sorgt für Kritik. Dabei sollen Wissenschafter vortragen, die sich kritisch zu Maßnahmen äußerten.

Stefanie Riegler
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Audimax der Uni Wien (Archivfoto)
Audimax der Uni Wien (Archivfoto)
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Das neue Semester für Studierende beginnt und eine Vorlesung an der Universität Wien sorgt gleich einmal für Wirbel. Von 7. Oktober bis 27. Jänner findet die Lehrveranstaltung unter dem Titel "Corona – eine transdisziplinäre Herausforderung" statt. Laut Uni Wien soll dabei eine Vielfalt qualifizierter wissenschaftlicher Meinungen präsentiert werden. So kommen aber auch Wissenschafter und Wissenschafterinnen zu Wort, die mit umstrittenen Äußerungen zu Corona aufgefallen waren. Ein Teilnehmer sagte bereits ab.

Heftige Kritik auf Twitter

Vor allem in den sozialen Medien ist der Aufschrei groß. "Aufklärung hat verloren", postete etwa ein User auf Twitter. Insgesamt soll es zehn Online-Vorlesungen geben. Organisiert wird die Veranstaltungsreihe von Andrea Komlosy, Historikerin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Uni Wien, wie "Der Standard" berichtet. Sie spricht dabei von einem "breiten Spektrum von Ansätzen und Positionen". Die Reaktionen auf Social Media kümmern sie nicht.

Ein Vortragender in der Reihe ist etwa Andreas Sönnichsen, Professor für Public Health an der Med-Uni Wien. Im Oktober 2020 forderte er zusammen mit mehreren anderen Medizinern ein Ende aller Eindämmungsmaßnahmen. Die Med-Uni distanzierte sich von seinen Aussagen.

Weiters mit dabei sind Michael Meyen, Medienforscher an der Uni München und der Arzt für ganzheitliche Medizin, sowie Christian Schubert von der Med-Uni Innsbruck. Auch ihre Teilnahme sorgt für Kritik. Beide sind Mitglieder des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, eines Sammelbeckens für Kritiker und Kritikerinnen einer angeblich um sich greifenden akademischen Cancel-Kultur, etwa durch die Genderforschung. Schubert lehnt zudem die Corona-Impfung persönlich ab.

Uni Wien verweist auf "akademische Freiheit"

Stefan Thurner vom Complexity Science Hub Vienna sagte seine Teilnahme an der Veranstaltung nun ab. "Ich hatte mich vorab nicht gründlich genug mit dem Umfeld beschäftigt", begründete er gegenüber dem "Standard". Ein Diskurs mit kontroversen Positionen sei notwendig, doch es muss sich laut seinen Angaben um Positionen handeln, "die auf Wissenschaft fußen".

Die Uni Wien verwies auf APA-Anfrage darauf, dass die Ringvorlesung von Forscherinnen und Forschern verschiedener Unis gestaltet werde. "Auch für diese Form gilt die akademische Freiheit." Man distanziere sich "von jeglicher COVID-Verharmlosung und appelliert weiterhin an alle Studierenden und Mitarbeiter*innen, sich impfen zu lassen".

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com