Österreich

Wirbel um Denkmal für Ho Chi Minh

Heute Redaktion
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Bild: Claus Kramsl

Im Donaupark in Wien-Donaustadt soll ein Denkmal für Ho Chi Minh entstehen. Er gilt als Befreier Vietnams von den Kolonialmächten sowie als Kämpfer gegen die USA und wird von linken Gruppen als Freiheitskämpfer verehrt. Aber: Ho Chi Minh soll auch für die Ermordung von mindestens einer Million Menschen verantwortlich sein.

"Ho-Ho-Ho-Chi-Minh!" war ein Kennzeichen vieler Demonstrationen der 1968er Bewegung. Bei vielen Linken gilt der 1969 verstorbene Revolutionär und Präsident der Demokratischen Republik Vietnam noch immer als Held. Als solcher soll er nun ein Denkmal im Donaupark bekommen. "Die Stadt Wien wird für die Pflege des Denkmals sorgen. Die Errichtung finanziert die Gesellschaft Vietnam- Österreich", heißt es aus dem Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) zur "Krone". Gegenüber "Heute" führt sein Büro weiter aus: "Es sind mehrere Dienststellen mit dem Fall betreut. Es gibt noch keine abschließende Stellungnahme der Stadt."

Als wackelt das Denkmal, noch bevor es aufgestellt wurde? Fix ist: Schon alleine der Plan erhitzt die Gemüter, denn: Unter Ho Chi Minh soll es zu unzähligen Kriegsverbrechen und systematischer Folter gekommen sein, über eine Million Menschen wurden ermordet.

„Das ist schon höchst seltsam, vor allem im Zuge der ganzen Debatte um die Umbenennung des Heldenplatzes, die von Rot-Grün geführt wird. Denn wenn man dort aus angeblicher Sorge um die Demokratie diesen Platz umbennen möchte und gleichzeitig einer höchst zweifelhaften historischen Persönlichkeit wie Ho Chi Minh ein Denkmal setzen möchte, dann ist das im besten Fall nur verlogen“, so Wiens ÖVP-Chef Gernot Blüml.

Seine Parteikollegin und Ex-Innenministerin, ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter, glaubt gar an einen "schlechten Faschingsscherz": „Ich kann es kaum glauben, dass die Stadt Wien tatsächlich für die Pflege eines von der Gesellschaft Vietnam-Österreich finanzierten Denkmals eines vietnamesischen Kommunisten sorgen will.“ Sie appelliert an die Wiener Stadtregierung, „von dieser abstrusen und ungustiösen Idee Abstand zu nehmen.“

Und auch Norbert Hofer (FPÖ), Ex-Bundespräsidentschafts-Kandidat und 3. Präsident des Nationalrates, wundert sich: "Eigentlich müsste sich nun Kulturminister Drozda lautstark zu Wort melden und gegen die Aufstellung einer Statue zu Ehren des kommunistischen Massenmörders Ho Chi Minh im Wiener Donaupark auftreten, denn die Figur des vietnamesischen Kommunistenführers ist auf jeden Fall ,geschichtlich belastet’“.