Die Empörung ist groß: In einem ehemaligen Außenlager des KZ Dachau sollen bald Asylwerber untergebracht werden. Für ein Außenlager des KZ Buchenwald in Schwerte gibt es einen ähnlichen Plan.
In Augsburg (Bayern) steht die Halle 116, ehemals ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau. Hier sollen 90 Asylwerber leben, beschloss der Sozialausschuss des Augsburger Stadtrats einstimmig. Die Politik verteidigt den Beschluss damit, dass die Menschen ja nur im Obergeschoß der Halle leben würden, im Erdgeschoß bleibe die Gedenkstätte erhalten.
Der Plan ist nicht einzigartig in Deutschland: In der Ruhr- Stadt Schwerte diskutiert die Gemeindepolitik schon länger, ob eine Baracke des Außenlagers KZ Buchenwald für Asylwerber geöffnet werden soll. Die Israelitische Kultusgemeinde in Bayern reagiert auf die Pläne entsetzt, es sei "ein indiskutabler Vorgang". Jene in Augsburg zeigt sich gelassener: "Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, Flüchtlinge unterzubringen, muss man es tun", so Präsident Alexander Mazo.