Oberösterreich

Wirbel um Festival – jetzt rudern Veranstalter zurück

Ärger über ein neues Musikfestival: Die Besucher stießen sich daran, dass sie das Gelände nicht verlassen dürfen. Nun rudern die Veranstalter zurück.

Tobias Prietzel
Wird am Samstag am "Lido Sounds" rocken: Campino von den Toten Hosen.
Wird am Samstag am "Lido Sounds" rocken: Campino von den Toten Hosen.
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Von kommenden Freitag bis Samstag findet am Linzer Donauufer zum ersten Mal das "Lido Sounds" statt. Zu Acts wie den Toten Hosen, Danger Dan, Phoenix und Florence + The Machine werden pro Tag bis zu 30.000 Besucher erwartet. Die Vorfreude war groß – bis vor kurzem.

Denn jetzt wurde bekannt, dass es bei der Veranstaltung für die Fans quasi kein Zurück gibt. Soll heißen: Wer einmal das Areal verlässt, darf nicht mehr hinein. Der Aufschrei war dementsprechend groß.

Heftige Kritik

Doch jetzt ist alles anders: Wie "Heute" am Dienstagnachmittag erfahren hat, sind die "Lido Sounds"-Macher nach heftiger Kritik wieder von der Regelung abgerückt.

Der Aufbau des Festivals am Urfahrmarkt-Gelände
Der Aufbau des Festivals am Urfahrmarkt-Gelände
Mike Wolf

Zuvor gab es nicht nur seitens der Besucher Wirbel, auch die Arbeiterkammer Oberösterreich ging mit den Veranstaltern hart ins Gericht: "Besucher dürfen nicht am Wiederzutritt gehindert werden", betont die Leiterin des Konsumentenschutzes, Ulrike Weiß. Die Vorgehensweise sei nicht nur kundenfeindlich, sondern auch rechtswidrig.

"Besucher dürfen nicht am Wiederzutritt gehindert werden." AK-Kritik an der Regelung

Mehr als 100 Konsumenten hatten sich an die AK gewandt, weil sie die Einschränkung nicht verstehen und hinnehmen wollten. Weiß verweist auf ein Beispiel: Am Samstag etwa sei um 12 Uhr Einlass, das Konzert der Toten Hosen endet laut Zeitplan um 23 Uhr.

Kein Zwang

Die Fans wären gezwungen gewesen, mehr als zehn Stunden am Gelände zu verbringen. "Ohne beispielsweise daheim zu duschen oder zu essen, die Innenstadt zu besichtigen oder auch nur kurz wärmere Kleidung für den Abend zu holen", so die AK-Expertin.

Die Konsumentenschützer vertreten die Ansicht, dass die Verweigerung des Wiederzutritts nicht zulässig gewesen wäre. Beim Kauf der Tickets sei nicht auf diese Regelung hingewiesen worden. Auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen habe sich keine Information dazu gefunden.

Bürgermeister gespalten

Der Linzer Bürgermeister ist gespalten angesichts der nunmehrigen Regelung: "Jetzt wird sicher ein Problem dazukommen", verweist Klaus Luger (SPÖ) gegenüber "Heute" auf zusätzlichen Müll, weil sich die Gäste nun viel freier bewegen können. Für den Magistrat bedeute das mehr Arbeit und zusätzliches Personal am Wochenende. "Umgekehrt werden Besucher glücklich sein."

Auf eine mögliche höhere Umwegrentabilität angesprochen, meint Luger (SPÖ): "Die Leute konsumieren ja ohnehin in der Stadt, das hätten sie auch erst nach 23 Uhr getan." Dass man stark profitiere, zeige sich auch in der Buchungslage: In Linz sei kein Zimmer mehr zu kriegen, "nicht einmal ein Dachkammerl".

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