Niederösterreich

Schulkinder müssen in NÖ an der Leine gehen

Den Neos wurde heute ein Foto zugespielt, das in einer nö. Schule aufgenommen worden sein soll. Es zeigt Kinder, die an der Leine gehen.

Erich Wessely
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Kinder an der Leine: Aufregung wegen Foto
Kinder an der Leine: Aufregung wegen Foto
Neos/privat

Entrüstet zeigt sich Neos-Landessprecherin Indra Collini über ein ihr zugespieltes Foto, das Schulkinder von einer 4. Klasse Volksschule aus dem Großraum Krems zeigen soll. Auf dem Foto gehen die Kinder angeleint im Gänseschritt, sollen auch Maske tragen (Anm.: Die Echtheit des Fotos bestätigen die Neos; wollen aber den Fotografen schützen).

„Dass Schülerinnen und Schüler zur Einhaltung des Corona-Sicherheitsabstands an die Leine genommen werden und zudem auch im Freien Masken tragen, ist weder sinnvoll noch menschenwürdig. Vor allem aber ist es ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass es an vernünftigen und praxisnahen Vorschlägen zur Umsetzung der Corona-Regeln aus der Bildungsdirektion fehlt. Wieder einmal werden Schulen sowie Pädagoginnen und Pädagogen aufgrund einer falsch verstandenen Schulautonomie alleingelassen. Die Leidtragenden sind offensichtlich unsere Kinder“, wird Collini in einer Aussendung zitiert.

"Verantwortung nicht an Eltern abschieben"

Scharfe Kritik übt Collini in diesem Zusammenhang an der zuständigen Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (VP), die gestern bereits "die Verantwortung für die Berufstätigkeitsnachweis-Schikane bei der Kinderbetreuung im Sommer von sich gewiesen hat". „Dass Regeln unterschiedlich umgesetzt werden, weist vor allem auf ein ineffizientes System und auf die fehlende Koordinationsfähigkeit der Landesrätin hin. Niemand verlangt Perfektion. Allerdings muss klar sein, dass eine starke Ressortführung die Verantwortung für ihren Aufgabenbereich übernimmt und nicht an Eltern, Gemeinden oder Lehrerinnen und Lehrer abschiebt.“

"Regeln präzisieren"

Die Neos-Landessprecherin fordert, dass die Regeln für NMS-Masken und den Sicherheitsabstand präzisiert werden. So müsse etwa klar sein, dass es keine Maskenpflicht im Freien gebe. Darüber hinaus sei die Umsetzung der Maßnahmen laufend zu evaluieren, was bislang offenbar nicht geschehen sei. Für die Kinderbetreuung im Sommer erwartet sich Collini eine "klare, verbindliche, familien- und frauenfreundliche Regelung".

"Paket von 4,5 Mio. Euro geschnürt"

„Die Organisation der Kinderbetreuung in den Ferien obliegt den Gemeinden und um seitens des Landes die Kommunen bestmöglich zu unterstützen, haben wir mit den Vertretern von Gemeinden und Städten für die Krisenzeit rasch ein Paket in der Höhe von 4,5 Mio. Euro geschnürt. Ein wertvolles Angebot, das erstmals durchgehende Betreuung im Kindergarten möglich macht. Unsere Unterstützungsmaßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Sommermonaten sind von allen Beteiligten begrüßt und klar kommuniziert worden“, so  Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

"Maskenpflicht seit 3. Juni außer Kraft"

Die zuständige Außenstelle der Bildungsdirektion wurde mit der Aufklärung der Anschuldigungen beauftragt, konnte diese aber in keiner Weise nachvollziehen. Befremdlich findet man seitens der Bildungsdirektion auch, dass es zu anonymen Anschuldigungen kommt, "die in dieser Art und Weise nicht nachvollziehbar sind und auch nicht auf ihre Richtigkeit hin überprüft werden können".

"Unabhängig davon wollen wir festhalten, dass die Maskenpflicht in Schulen bereits seit dem 3. Juni außer Kraft gesetzt wurde. Empfohlen wird lediglich weiterhin regelmäßiges Händewaschen und Abstand halten", heißt es seitens der Bildungsdirektion.

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