Österreich

Wirbel um fremdenfeindlichen Faschingswagen

Heute Redaktion
Teilen

In der niederösterreichischen Gemeinde Maissau herrscht Riesenwirbel um Fotos, die einen Wagen beim Faschingsumzug am Wochenende zeigen. Auf diesem waren gegen den Islam und Flüchtlinge gerichtete Parolen zu lesen. Vorwürfe wegen "Verhetzung" und "Wiederbetätigung" stehen im Raum, der Verfassungsschutz ermittelt.

— Der Streitapfel (@Streitapfel)

In der niederösterreichischen Gemeinde Maissau herrscht Riesenwirbel um Fotos, die einen Wagen beim Faschingsumzug am Wochenende zeigen. Auf diesem waren gegen den Islam und Flüchtlinge gerichtete Parolen zu lesen. Vorwürfe wegen "Verhetzung" und "Wiederbetätigung" stehen im Raum, der Verfassungsschutz ermittelt.

Am Wochenende wurde vielerorts Fasching gefeiert, so auch in Maissau. Einige tausend Menschen nahmen am Umzug teil. Ein paar Teilnehmer missbrauchten das Freudenfest als Plattform für ihre gegen Flüchtlinge und den Islam gerichtete Botschaft. Konkret sorgte der Wagen mit der Nummer 19 für Aufregung.

Am Montag im Netz kursierende Fotos zeigen, wie der violette Wagen mit dem Kennzeichen "Asyl88" (88 steht in Neonazi-Kreisen für "Heil Hitler") durch den Ort fährt. "Shariah Police" steht auf dem Kühlergrill, darauf ist ein Schild mit der Aufschrift "Maissau 2020 akbar allah" befestigt, am Heck des Wagens steht auf einer Fahne "Kalifat Maissau".

Erhängte Flüchtlinge

Auch mehrere "umbenannte" oder erfundene Feiertage wie etwa "Allah-Heiligen" oder "Ich-f***Deine Mutter-Tag" sollen offenbar auf eine Islamisierung hindeuten. Außerdem sind erhängte Flüchtlinge zu sehen.

 

Bürgermeister Josef Klepp bedauerte am Montag die Teilnahme des Wagens am Umzug. Der von einem Verein der Kastralgemeinde Wilhelmsdorf gestaltete Wagen sei erst beim Umzug aufgefallen, die Pläne im Vorhinein nicht bekannt gewesen, sagte er gegenüber "orf.at".

Bürgermeister: "Über das Ziel hinausgeschossen"

"Ich habe mit dem Verantwortlichen des Wagens gesprochen, und er sieht letztendlich jetzt auch ein, dass er da, wenn auch nicht richtig bewusst, über das Ziel hinausgeschossen hat", wird der Ortschef zitiert.

Verfassungsschutz ermittelt

Aufgrund der Fotos hat der Verfassungsschutz Ermittlungen aufgenommen. So wird geprüft, ob die Strafbestände "Verhetzung" oder "Wiederbetätigung" vorliegen.