Österreich

Mutter nimmt Kinder wegen Kopftuch aus Hort

Der Einsatz einer interkulturellen Mitarbeiterin im Kindergarten Wampersdorf (Baden) ärgert eine Mutter sehr, sie nahm ihre Kleinen aus der Gruppe.

Heute Redaktion
Teilen
Kindergarten Wampersdorf: Wirbel um türkische Mitarbeiterin.
Kindergarten Wampersdorf: Wirbel um türkische Mitarbeiterin.
Bild: Lenger Thomas privat

Der Einsatz einer Türkin im Landeskindergarten Wampersdorf stört eine Mutter beträchtlich: "Diese Dame kam eigentlich wegen türkischen Zwillingen, die kein Wort Deutsch können. Dass sie aber auch in den anderen Gruppen ist und mit den Kindern türkische Lieder singt und zudem ein Kopftuch trägt, geht für mich absolut zu weit. An jenen Tagen, wo diese Frau da ist, gehen meine zwei Kinder nicht in den Hort."

Karl Fritthum, zuständig für die Kindergärten beim Land NÖ, sagt zu dem heiklen Thema: "Es geht primär ums Lernen der deutschen Sprache. Wir nehmen den Vorwurf ernst und werden uns das in Wampersdorf genau anschauen. Eventuell können wir mit einer anderen Gruppenaufteilung eine verträgliche Lösung finden."

Mutter will Infos

Für die Mutter ist das aber nicht genug, denn: "Die Dame ist fix jeden Donnerstag da. Aber am letzten Fenstertag (Anm.: Freitag, 3.11.) sprang sie ein, ich wusste das nicht und somit waren meine Kinder da. Ich will das aber nicht und möchte informiert werden." Rückendeckung bekommt die Mutter von der FPNÖ, die sogar eine Protest-Initiative auf Facebook ins Leben gerufen haben (1.000 Likes in 3 Stunden). Udo Landbauer (FP): "Für mich ist das ein Skandal, weil es nicht nur einen Kindergarten betrifft und ein Kopftuch und türkische Lieder in Kindergärten gehen gar nicht. Es ist eine Anbiederung an den Islam."

"Kultureller Brückenschlag"

Karl Fritthum, der auch mit dem Bürgermeister von Pottendorf (Gemeinde ist für Gebäude zuständig, für die Mitarbeiterin jedoch das Land) ist um einen Dialog bemüht: "Es ist als kultureller Brückenschlag zu verstehen, sonst nichts! Aber natürlich ist es legitim, etwaige Probleme anzusprechen." Auch in Gablitz hatte sich eine Mutter über eine interkulturelle Mitarbeiterin beklagt ("Heute" berichtete). (Lie)