Politik

Wirbel um Krypta am Wiener Burgtor

Heute Redaktion
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Verteidigungsminister Norbert Darabos hat am Montag den Startschuss für die komplette Neugestaltung der Krypta am Wiener Burgtor gegeben. Kritik kommt jetzt von den Grünen.

Verteidigungsminister Norbert Darabos hat am Montag den Startschuss für die komplette Neugestaltung der Krypta am Wiener Burgtor gegeben. Kritik kommt jetzt von den Grünen.

Der erste Name eines SS-Kriegsverbrechers,  Josef Vallaster, wurde als symbolischer Akt aus einem der in der Krypta aufliegenden Totenbücher gestrichen.  "Die Krypta neu zu gestalten und Erinnerungen an Kriegsverbrecher zu entfernen stellt einen wichtigen Beitrag für die Aufarbeitung unserer Vergangenheit dar", sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas.

Grüne fordern Schließung

Die Grünen üben nach wie vor heftige Kritik an der Krypta am Wiener Burgtor und fordern eine Schließung bis zur Neugestaltung. Dass Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) am Sonntag den SS-Kriegsverbrecher Josef Vallaster aus einem der dort aufliegenden Totenbücher gestrichen hat, ist dem Grünen Abgeordneten Harald Walser zu wenig. Die gegenwärtige Gedenksituation am Äußeren Burgtor sei "eine Zumutung", meinte er am Montag.

Auch der außerordentliche Universitätsprofessor Walter Manoschek vom Institut für Staatswissenschaft der Uni Wien meinte, Namen zu streichen sei "gut gemeint", gehe aber am Kern des Problems völlig vorbei. Bei einem offiziellen Denkmal an Helden habe ein Gedenken an Wehrmachts- und SS-Angehörige keinen Platz.

IKG erfreut

Die Israelitische Kultusgemeinde begrüßt die rasche Reaktion von Minister Darabos auf die Aktivitäten eines breiten Bündnisses aus Zivilgesellschaft, Religionsgemeinschaften und Politik, in denen eine Umgestaltung der Krypta am Heldenplatz und eine würdige Gedenkpolitik gefordert wurde, die der Opfer und nicht der Täter gedenkt.