Welt
Wirbel um Legalisierung von Prostitution
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erntet Kritik für ihre Forderung, sich künftig weltweit für die Entkriminalisierung von Prostitution stark zu machen.
Die erntet Kritik für ihre Forderung, sich künftig weltweit für die Entkriminalisierung von Prostitution stark zu machen.
Amnesty-Delegierte aus aller Welt haben sich am Dienstag in Dublin dafür ausgesprochen, sich für die volle Entkriminalisierung aller Aspekte einvernehmlicher Sexarbeit einzusetzen.
Die "Emma"-Redaktion um Deutschlands bekannteste Feministin Alice Schwarzer veröffentlichte daraufhin einen Artikel: "Amnesty will Zuhälter schützen", heißt es darin. Die Organisation habe "endgültig jede Glaubwürdigkeit verloren". Sie wolle "ausgerechnet diejenigen, die Milliarden an dem Handel mit Frauen verdienen, vor Bestrafung schützen".
Die Empfehlung wurde am Dienstag bei der Hauptversammlung von Amnesty beschlossen. Damit ist die internationale Führung von Amnesty befugt, eine entsprechende Politik zum Umgang mit Prostitution zu entwickeln.
Unterstützung gab es indes vom Deutschen Frauenrat: Der Beschluss sei eine Stärkung für die Frauenrechte, sagte die stellvertretende Vorsitzende Susanne Kahl-Passoth. Johanna Weber, politische Sprecherin des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen, sagte: "Wir brauchen mehr Rechte keine Verbote, denn das ist unser Schutz."
Kritik auch aus Hollywood
Schon der Entwurf der Amnesty-Empfehlung hatte Kritik geerntet: Prominente wie Meryl Streep und Kate Winslet hatten einen Aufruf an Amnesty unterstützt, auf den nunmehr vollzogenen Schritt zu verzichten. Amnesty selbst wies darauf hin, man habe vor der Empfehlung zahlreiche Betroffene angehört.