Formel 1

Wirbel um Milliarden-Angebot für die Formel 1

In der Motorsport-Welt wird heftig spekuliert. Der Formel 1 lag ein milliardenschweres Angebot aus Saudi-Arabien vor, nun warnte der FIA-Präsident. 

Heute Redaktion
Stefan Domenicali, Boss der Formel 1, und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem.
Stefan Domenicali, Boss der Formel 1, und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem.
Imago Images

Die Motorsport-"Königsklasse" boomt. Und das nicht nur in Europa. Vor allem in den USA und der arabischen Welt erfreut sich die Rennserie größter Beliebtheit. Das ist auch Saudi-Arabien nicht verborgen geblieben. Wie nun das Magazin "Bloomberg" berichtet, wollte der saudische Staatsfonds sogar die Formel 1 übernehmen. Das bereits Anfang 2022 unterbreitete Kaufangebot lag bei 20 Milliarden US-Dollar, aktuell 18,4 Milliarden Euro. Doch Liberty Media, der aktuelle Rechteinhaber der Formel 1, lehnte diesen unmoralischen Betrag ab. 

Für das US-Unternehmen wäre der Verkauf ein gutes Geschäft gewesen. 2017 erwarb Liberty Media die Rechte an der Rennserie für 4,4 Milliarden Dollar. Aktuell wird der Wert der gesamten Formel 1 auf 15 Milliarden Dollar geschätzt. 

Newcastle, Ronaldo und jetzt Formel 1?

Dem Bericht zufolge soll Saudi-Arabiens öffentlicher Fonds weiterhin das Interesse haben, die Formel 1 zu erwerben. Kein Wunder, expandierte die Motorsport-"Königsklasse" zuletzt doch deutlich in den arabischen Raum. Neben den "Klassikern" in Bahrain und Abu Dhabi kamen jüngst Katar und eben Dschidda in Saudi-Arabien als neue Rennstrecken hinzu. Der Golfstaat hat einen Vertrag bis 2030. 

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    Grand Prix von Brasilien: <em>"Heute"</em> präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Brasilien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Nordphoto

    Der Einstieg in die Formel 1 wäre jedenfalls eine weitere Investition in den Sport, nachdem der saudische Fonds bereits 2021 den englischen Premier-League-Klub Newcastle United übernahm, Fußball-Ikone Cristiano Ronaldo im Jänner zum Saudi-Klub Al-Nassr wechselte. Die Formel E bestreitet jedenfalls bereits einen Grand Prix in Saudi-Arabien, auch die MotoGP soll bald im Golf-Staat ein Rennen austragen. 

    FIA-Präsident spricht Warnung aus

    FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem gab sich zuletzt mit Blick auf das Monster-Angebot aus Saudi-Arabien kritisch. "Als Hüterin des Sports ist die FIA als gemeinnützige Organisation vorsichtig, wenn es um Preise von 20 Milliarden Dollar für die Formel 1 geht", so der 61-Jährige. Er rate jedem interessierten Käufer, das "Wohl des Sports im Auge zu behalten" und einen "klaren, nachhaltigen Plan" zu verfolgen und nicht nur "eine Menge Geld" zu sehen. "Unsere Pflicht ist es, Auswirkungen auf Veranstalter, vor allem in Bezug auf höhere Antrittsgelder und höhere Kosten sowie negative Auswirkungen für die Fans mitzubedenken", meinte der aus den Vereinigten Arabischen Emiraten stammende bin Sulayem. 

    Letztendlich könnte die FIA einen derartigen Verkauf allerdings nicht verhindern. Denn der Motorsport-Weltverband ist zwar für die Regeln der Formel 1 verantwortlich, hat mit der Organisation der Rennserie durch das "Formula One Management" aber nichts zu tun. 

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