Österreich

Wirbel um neuen Welser Magistratsdirektor

Heute Redaktion
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Bild: Stadt Wels

Aufregung in Wels! Peter Franzmayr soll neuer Magistratsdirektor werden. Weil er schon 2012 als Favorit von Bürgermeister Rabl galt und Mitglied in einer Burschenschaft ist, wittern die örtlichen Grünen einen Skandal.

"Bürgermeister Rabl scheint seinen Wunschkandidaten durchzubringen: Der deutsch-nationale Burschenschafter Peter Franzmayr wird Welser Magistratsdirektor", schreiben die Grünen Wels in einer Aussendung.

Konkret kritisieren sie, dass Bürgermeister Andreas Rabl nach der Absetzung von Renate Kamleithner den Rechtsanwalt Peter Franzmayr als neuen Magistratsdirektor favorisiere und die Ausschreibung genau an dessen Profil angepasst habe. Und dass Franzmayr Mitglied des Männerbundes "Akademische Burschenschaft Oberösterreichischer Germanen in Wien" ist.

"Das 'Colourband' sowie das Bändchen auf den Kappen der Burschenschafter ist schwarz-weiß-rot; zuletzt fand diese Farbkombination als 'Reichsfarben' des NS-Regimes Verwendung. Rabiater Deutsch-Nationalismus ist hier aber nicht nur verstaubte Traditionspflege, sondern aktuelles Programm", kritisieren die Grünen.

Berufungsverfahren laufen noch

Zudem sei es laut Grünen für die Bestellung eines neuen Magistratsdirektors (Peter Franzmayr soll am 3. Oktober ins Rathaus einziehen) noch zu früh. Denn: Die Berufungsverfahren rund um die Absetzung von Renate Kamleithner laufen noch.

"Meines Erachtens hat Frau Kamleithner gute Chancen, im Berufungsverfahren Recht zu bekommen. Dann ist sie wieder Magistratsdirektorin und muss über Jahre hinweg entsprechend entlohnt werden, auch wenn es inzwischen schon einen Magistratsdirektor gibt", so Grüne Fraktionsvorsitzender Walter Teubl.