Österreich

Wirbel um Pfarrblatt zum Thema Homosexualität

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Für Aufregung sorgt das aktuelle Pfarrblatt in der Waldviertler Gemeinde Neukirchen an der Wild (Bezirk Horn). Homosexualität sei "pervers, widernatürlich, schwerste Sünde"und "gehört geheilt", sei zu lesen. Der Pfarrer äußere sich auch kritisch zu Abtreibung. Ein Kommunikationsberater hat mit einer Einladung zu einem Seminar reagiert.

Für Aufregung sorgt das aktuelle Pfarrblatt in der Waldviertler Gemeinde Neukirchen an der Wild (Bezirk Horn). Homosexualität sei "pervers, widernatürlich, schwerste Sünde"und "gehört geheilt", sei zu lesen. Der Pfarrer äußere sich auch kritisch zu Abtreibung. Ein Kommunikationsberater hat mit einer Einladung zu einem Seminar reagiert.

Eine "seelsorgliche Aufklärung im Hinblick auf zukünftige EU- und Österreich-Wahlen" des Neukirchner Pfarrers André Wingen sorge für Unmut, so die "Kronen Zeitung".
Wingen vergleicht auf einer A4-Seite das Selbstbestimmungsrecht von Frauen als “Mord”. Weiters hetzt der Pfarrer gegen Homosexuelle und deren Partner. So heißt es, dass“homosexuelle Partnerschaften pervers, widernatürlich und schwerste Sünde“ sind. Und weiter: "Homosexualität ist abnormal, also gegen die Natur, und gehört geheilt". Abtreibung sei "Mord", heiße es weiter.

Kritik an Conchita Wurst

Auch stoßt sich der Pfarrer an der Kunstfigur Conchita Wurst des homosexuellen Sängers Tom Neuwirth, denn für ihn handle es sich um einen “zur Frau gewordenen Mann”. Die Botschaft von Conchita kann oder will der homophobe Geistliche nicht verstehen.
Ein weiteres Feindbild des ewiggestrigen Pfarrers ist die Theorie von “Gender Mainstreaming”, denn handle es sich bei der “Gender-Ideologie” um einen “gezielten Plan der EU und USA” und eine “stete Gehirnwäsche bis in die Volksschule“.

Diözese St. Pölten verteidigt Pfarrer

Der homophobe Pfarrer, der in der Bevölkerung bereits öfters für Kopfschütteln sorgte und für sein reaktionäres Gedankengut bereits mehrfach heftig kritisiert wurde, habe zu seinen Äußerungen und zur aktuellen Kritik daran keine Stellungnahme abgeben wollen. Aus der Diözese St. Pölten heißt es laut der Zeitung, der Pfarrer bringe berechtigte Anliegen zur Sprache. Der Diskurs könnte aber sicher konstruktiver geführt werde.

Der aus dem Weinviertel stammende Kommunikationsberater Raimund Lunzer hat am Freitag "erschüttert" und gleichzeitig mit einer Einladung an den Pfarrer reagiert. Er bietet ihm einen Gratisplatz in seinem Seminar "Sprache schafft Wirklichkeit: Wie kommuniziert man möglichst fair über sexuelle Orientierung?" am 25. Juni 2014 an.