Oberösterreich

Wird Corona den Badespaß teurer machen?

Patrick Hochhauser (46) ist Geschäftsführer der oö. Eurothermen (Bad Schallerbach, Bad Ischl, Bad Hall). Wir sprachen mit ihm über die bevorstehende Öffnung der Thermen (29. Mai) und wie Corona alles verändert hat.

Armin Bach
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Wir sprachen mit Patrick Hochhauser, Geschäftsführer der Eurothermen, über die bevorstehende Öffnung.
Wir sprachen mit Patrick Hochhauser, Geschäftsführer der Eurothermen, über die bevorstehende Öffnung.
eurothermen.at

Heute“: Herr Hochauser, vor welche Herausforderungen hat Corona die Eurothermen gestellt?

Patrick Hochhauser: Grundsätzlich ist mit der verordneten Schließung Mitte März der komplette Geschäftsbetrieb zum Stillstand gekommen. In den Thermen, in den Therapiezentren und in den Hotels. Wir waren ab diesem Zeitpunkt im Modus des klassischen Krisenmangements.

„Heute“: Und wie hat das Krisenmangement ausgeschaut?

Patrick Hochhauser: Der engste Führungskräftekreis hat sich in regelmäßigen Abständen mit den Themen, die halt aufgepoppt sind, beschäftigt. In den Thermen selbst gab es nur einen Notbetrieb. Und so läuft es bei uns seit der Schließung.

„Heute“: Wie muss man sich diesen Notbetrieb vorstellen, die Becken wird man ja wohl nicht ablassen haben können, oder?

Patrick Hochhauser: Richtig. Alles, was die Haustechnik betrifft, hat rund um die Uhr betreut werden müssen. Allerdings haben wir in dieser Zeit natürlich auch Sanierungs- und Revisionsarbeiten vorgezogen, die eigentlich für einen späteren Zeitpunkt geplant gewesen wären. Wir haben Grundreinigungen intensiviert. Somit sind die Thermen aus heutiger Sicht in Hochglanz.

"Plexiglaswände zum Schutz"

„Heute“: Ende des Monats darf wieder aufgesperrt werden. Welche Vorbereitungen wurden in den vergangenen Wochen/Tagen dafür getroffen?

Patrick Hochhauser: Wir haben uns in den vergangenen zwei Wochen intensiv auf diesen 29. Mai der Wiederöffung vorbereitet. Haben uns weitestgehend neue Betriebskonzepte überlegt. Und haben jetzt quasi ein neues „Betriebs-Handbuch“, wenn man so sagen will, in dem die Maßnahmen stehen, um unsere Gäste am 29. Mai wieder in die Thermen lassen zu können.

„Heute“: Wurden auch bauliche Maßnahmen vorgenommen?

Patrick Hochhauser: Überall dort, wo es sinnvoll ist, z.B. an den Rezeptionen oder den Thermenkassen gibt es jetzt Plexiglaswände zum Schutz. Aber nur dort. Ansonsten gab es keine baulichen Veränderungen. Unsere Mitarbeiter sind nur angehalten, Mund- und Nasenschutz zu tragen.

„Heute“: Wie muss ich mir den Thermen-Besuch in Zeiten von Corona vorstellen? Wie läuft das ab, wenn ich in die Therme komme?

Patrick Hochhauser: Wenn man das Haus betritt oder verlässt, dann muss man Mund- und Nasenschutz tragen. Ähnlich wie in der Gastronomie. Danach kann man sich aber im Haus frei bewegen, wie zuvor auch.

"Sicherheitsabstand in den Umkleidekabinen"

„Heute“: Aber es wird wahrscheinlich trotzdem irgendwelche Mindestabstände geben – z.B. bei den Liegen – geben, oder?

Patrick Hochhauser: Freilich. Die Abstände müssen eingehalten werden. Z.B. wenn man sich an den Kassen anstellt. Außerdem haben wir die Anzahl der Spinde reduziert. Damit man auch im Umkleidebereich diesen notwendigen Sicherheitsabstand einhalten kann. Natürlich wurden auch in den Liegen-Bereichen die Liegen so positioniert, dass zwischen fremden Personen der Ein-Meter-Abstand gewährleistet ist. Das gilt natürlich auch für den Restaurantbereich. Auch hier gilt – wie in der Gastronomie: maximal vier Leute am Tisch plus Kinder. Wir haben da mit sehr viel Hausverstand ein Konzept zustandegebracht, das sehr praktikabel ist.

„Heute“: Gibt es auch Begrenzungen, was die Zahl der Schwimmer in den Becken betrifft?

Patrick Hochhauser: Da warten wir, ehrlich gesagt, noch auf die Weisungen des Ministeriums. Aber: Ich könnte mir vorstellen, dass wir eine gewisse Reduktion unserer Besucherzahl ins Auge fassen muss.

„Heute“: Ist im Thermen-Bereich alles nutzbar – so, wie es auch VOR Corona war? Oder bleiben z.B. gewisse Teile – etwa im Saunabereich – gesperrt, weil es womöglich hygienemäßig nicht handlebar ist? Oder wie schaut es im Wellness-Bereich mit Massagen etc. aus?

Patrick Hochhauser: Grundsätzlich ist alles nutzbar, ja. Auch im Sauna-Bereich gehen wir davon aus – nachdem der Virus ja extrem hitze- und chlorempfindlich ist –, dass dieser genutzt werden kann wie zuvor. Allerdings werden wir wohl auch hier eine leichte Besucherbeschränkung vorsehen müssen.

„Heute“: Nun haben die Eurothermen ja nicht nur Thermen, sondern mit dem Aquapulco auch ein Kinder-Erlebnisbad. Welche Einschränkungen gibt es da?

Patrick Hochhauser: Wir werden das mit einem verstärkten Mitarbeitereinsatz lösen. Z.B. beim Anstellen bei den Rutschen. Da kümmern sich die Mitarbeiter darum, dass der Abstand eingehalten wird. Aber ich denke, dass wir da trotzdem ein normales Urlaubvergnügen zustandebringen können.

„Heute“: Wird sich Corona auch auf die Eintrittspreise auswirken? Und wenn ja, wie?

Patrick Hochhauser: Aus heutiger Sicht kann ich das ausschließen, dass wir an den Eintrittspreisen in irgendeine Richtung schrauben werden. Wir werden sie nicht senken, weil das Angebot ja unverändert ist. Wir werden sie aber auch nicht erhöhen, weil ich denke, wir waren da auch schon in den letzten Jahren mit einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis unterwegs. Ich sehe daher keinen Grund für eine Veränderung.