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Wird diese rassige Russin Trump zum Verhängnis?
Statt Liebesgrüßen aus Moskau ein Abschiedsbusserl? Kritiker wollen den US-Präsidenten aus dem Amt heben. Eine Anwältin liefert neue Munition.
Es ist der 9. Juni 2016. Das Geheimtreffen steigt hinter den goldenen Türen des Trump Tower in New York. Die illustre Runde: Trumps ältester Sohn Trump Junior, sein Schwiegersohn Jared Kushner, sein damaliger Wahlkampfchef Paul Manafort. Und eine russische Anwältin mit besten Kontakten zum Kreml.
Rob Goldstone, Musikmanager aus Russland mit Verbindungen zum Trump-Clan, hatte per Mail zum Kriegsrat gerufen. Just dieses Mail ist jetzt publik geworden - und das hat es in sich.
Mission: Clinton anpatzen
Denn Anwältin Natalia Veselnitskaya ließ darin ausrichten, sie habe belastende Infos über Hillary Clinton. Dass Wahlkämpfer versuchen, die Konkurrenz anzupatzen, das ist gerade in den USA nichts Neues. Bei Trump ist jetzt trotzdem Feuer am Dach.
Der US-Präsident kämpft seit Beginn seiner Amtszeit gegen Vorwürfe, sein Team habe im Wahlkampf mit Russland kooperiert. Sogar ein Sonderermittler - Ex-FBI-Chef Robert Mueller - ist Trump auf den Fersen. Veselnitskaya passt da genau in die schiefe Optik.
Anwältin mit besten Kreml-Connections
Die Ex-Frau eines russischen Politikers lobbyiert in den USA für Kreml-freundliche Politik und ist laut New York Times auch schon am Radar des FBI aufgetaucht. Zu ihren Kunden zählen Unternehmen in russischem Staatsbesitz. Der Kreml bestritt nach Publikwerden des Mails jede Verbindung zu Veselnitskaya.
Dennoch: Die Russland-Vorwürfe schweben weiter "wie eine Wolke" - so formulierte es Trump selbst - über dem US-Präsidenten. Mit jeder neuen Kaltfront aus Russland verdichtet sie sich. Da braut sich etwas zusammen, sagen Kritiker, und wollen den Präsidenten aus dem Amt heben. Mit jeder neuen Russland-Connection wird wahrscheinlicher, dass das gelingt. (pic)