Politik

"Wird rumpeln" – ÖGB-Chef sagt im TV Arbeitskämpfe an

Die laufenden Lohnverhandlungen mit der Industrie verlaufen schwierig. Gewerkschaftsbund-Boss Wolfgang Katzian schließt sogar Streiks nicht aus.

ÖGB-Praäident Wolfgang Katzian während seiner Rede bei der Schlusskundgebung der Demonstration des ÖGB am 17. September 2022 in Wien.
ÖGB-Praäident Wolfgang Katzian während seiner Rede bei der Schlusskundgebung der Demonstration des ÖGB am 17. September 2022 in Wien.
Isabelle Ouvrard / SEPA.Media / picturedesk.com

ÖGB-Chef Wolfgang Katzian geht davon aus, dass die Kollektivvertragsverhandlungen noch schwierig werden dürften: "Da und dort wird es rumpeln, da und dort wird es möglicherweise Arbeitskämpfe geben, wenn es nicht anders geht", warnt der Gewerkschafter im "Im Fokus"-Interview auf ATV.

Selbst Streiks schließt Katzian nicht aus: "Die kann es immer geben", dennoch gebe es bei Arbeitskämpfen "sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten." Laut Katzian könne es nicht sein, "dass sich die Eigentümer in der Metallindustrie im letzten Jahr Dividenden ausgezahlt haben, dass ihnen teilweise das Geld bei den Ohrwascheln rauskommt und für die Leute wäre jetzt nichts da. Das nehmen wir nicht zur Kenntnis."

"Größte Humbug, den es gibt"

Dass die Unternehmervertreter die zuletzt beschlossenen Teuerungshilfen der Regierung in ihr Angebot miteinbeziehen, will der Arbeitervertreter ebenfalls nicht akzeptieren: "Jetzt zu sagen, ihr habt etwas vom Staat bekommen und die kalte Progression wird nächstes Jahr abgeschafft und daher muss man das noch hinzurechnen, das ist meiner Meinung nach der größte Humbug, den es gibt."

An ein vorzeitiges Ende der türkis-grünen Regierung glaubt Katzian trotz der neuen Turbulenzen nicht. Anders als die SPÖ fordert er aber keine Neuwahlen: "Es ist nicht mein Job als Gewerkschafter, Neuwahlen zu fordern. Ich nehme jede Regierung, die ich bekomme und versuche, bei jeder Regierung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Bestmögliche herauszuholen." Fürchten müsse sich die SPÖ vor Neuwahlen aber nicht, "ich glaube, da ist die Sozialdemokratie gut aufgestellt."

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