"Wird unterschätzt" – Immer mehr Alko-Unfälle in NÖ

Obwohl die Strafen empfindlich hoch sind, steigt die Anzahl der Verkehrsunfälle ausgelöst durch Alkoholkonsum in Niederösterreich zum bereits dritten Mal in Folge weiter an. 262 waren es alleine im 1. Halbjahr 2023 an der Zahl, das sind zwölf Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2022. Und traditionell ist das 1. Halbjahr eher ruhig.

Vorsicht in Punschzeit

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mahnt deshalb vor Beginn der Adventzeit, die auch traditionelle Punschzeit ist, zu erhöhter Vorsicht. Aufgrund der Süße werde der Alkoholgehalt von Glühwein und Punsch oft unterschätzt, heißt es seitens der Organisation.

Das Unfallrisiko steige bereits bei 0,5 Promille auf das Doppelte, bei 1 Promille auf das 7-fache und bei zwei Promille auf das 35-fache. Die Devise 'Don’t drink and drive' ist unbedingt zu beherzigen", so VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Auch für mehr Sammeltaxis, Rufbusse und Öffi-Verbindungen setzt sich der VCÖ deshalb ein. "Häufig scheitern diese wichtigen Angebote an der Finanzierung. Deshalb schlägt der VCÖ vor, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Einführung von Anrufsammeltaxis, Nachtbussen und Gemeindebussen zweckgewidmet wird", heißt es in einer Aussendung.

Aufeinander schauen

Auch unter Freunden solle man aufeinander aufpassen und schauen, dass sich niemand alkoholisiert ans Steuer setzt, wie der VCÖ betont: "Gute Freunde schalten sich ein und schauen nicht weg."

Übrigens: Die Bezirke mit dem höchsten Anteil an Alko-Unfällen waren Gmünd mit 15,4 Prozent, gefolgt von Scheibbs mit 13,7 Prozent und Hollabrunn mit 11,1 Prozent. Die wenigsten Alko-Crashs gab es im Bezirk Mödling mit nur 4,8 Prozent.

5-Jahres-Bilanz: 42 Menschen tot

42 Menschen mussten in den letzten 5,5 Jahren aufgrund von Alkohol auf Niederösterreichs Straßen sterben, mehr als 3.300 wurden laut Statistik Austria verletzt.