Niederösterreich

Wirt: "Hoffe, Gäste kommen, weil es bei uns warm ist"

Hohe Energiepreise, Personalnot: Wirt Leopold Offmüller stellt sich auf einen harten Winter ein, seine Gäste sollen aber nicht im Kalten sitzen.

Isabella Nittner
Leopold Offmüller betreibt sein Gasthaus am Silbersee bereits seit vielen Jahren.
Leopold Offmüller betreibt sein Gasthaus am Silbersee bereits seit vielen Jahren.
"Heute"/Nittner

Seit Jahren betreibt Leopold "Poldi" Offmüller sein Gasthaus am Silbersee in Klosterneuburg-Kritzendorf, Stammgäste schätzen die hohe Qualität der Speisen ebenso wie die hausgemachten Konditor-Schmankerl à la Kardinalschnitte & Co.

Personalnot, hohe Kosten

Sein Lokal ist der Inbegriff eines "Dorfwirtshauses": Die Hauptkundschaft im Winter sind Stammgäste, Senioren treffen sich bei Offmüller zum Schnapsen oder zum Stockschießen im angrenzenden Garten.

Dass die Branche rund um Schnitzerl und Zwiebelrostbraten oftmals kein Zuckerschlecken ist, weiß auch er. Seit Jahren kämpft er mit der allgemeinen Personalnot in der Gastronomie. 2019 kam dann Star-Koch Frank Rosin zu Offmüller,  krempelte das Wirtshaus um und gab ihm einen neuen Schliff – "Heute" berichtete.

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    Die Terrasse des Gasthauses am Silbersee punktet mit Weitblick.
    Die Terrasse des Gasthauses am Silbersee punktet mit Weitblick.
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    In der Pandemie musste Offmüller, der seit mehreren Jahren einen zusätzlichen Vollzeit-Job bei der Gemeinde hat, um jeden Corona-Hilfe-Euro kämpfen. Jetzt steht die nächste Mammut-Aufgabe vor dem 56-Jährigen: Der Winter mit Teuerungen, Inflation, Warenengpässen & Co.

    "Die Umsätze gehen bei mir im Winter meist um mindestens 70 Prozent zurück", erzählt der Gastronom, der mit einer großzügigen Terrasse mit Ausblick auf Silbersee und Donau punktet. Im Gegensatz dazu schossen die Kosten für das benötigte Heizöl um 125 Prozent in die Höhe.

    "Tja, ein Grad werd' ich runter gehen, aber mehr nicht. Ich hoffe darauf, dass die Leute kommen, weil es bei uns warm ist."

    Energiesparmaßnahmen

    Energiesparen, um die Kosten zu verringern, hält er beim Betrieb seines Wirtshauses für schwierig. Einer Verkürzung der Küchenzeiten wie beim "Lindenkeller" in der Nachbargemeinde St. Andrä-Wördern steht er beispielsweise skeptisch gegenüber. "Das wird vermutlich nicht viel bringen, weil man ja immer neu aufheizen muss", so der Gastronom zu "Heute".

    Die Temperaturen senken, wie vom Klimaschutzministerium angeraten? "Tja, ein Grad werd' ich runter gehen, aber mehr nicht. Ich hoffe darauf, dass die Leute kommen, weil es bei uns warm ist", setzt Offmüller auch diesmal alles darauf, dass seine treuen Stammgäste ihn nicht im Stich lassen.