Steiermark

Wirt muss nach 22 Jahren wegen Personalnot schließen

Er führte das Gasthof Arkadenhof, die Hotels Kongress und Kindler in Leoben (Stmk.) ohne einen Tag Pause. Nun musste Max Klarmann erstmals zusperren.

Sandra Kartik
Der steirische Wirt Max Klarmann muss sein Lokal Arkadenhof für vorübergehend sperren, weil er kein Personal findet.
Der steirische Wirt Max Klarmann muss sein Lokal Arkadenhof für vorübergehend sperren, weil er kein Personal findet.
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Seine Türe stand stets für Gäste offen – an jedem Tag, über 22 Jahre lang. Darauf ist Max Klarmann zu Recht stolz. Nun musste der steirische Gastronom und Hotelier erstmals vorübergehend seine Pforten schließen. Denn der Chef des traditionellen Gasthofs Arkadenhof, sowie der Hotels Kongress und Kindler in Leoben (Stmk.), leidet ebenfalls unter der großen Personalnot in der Branche.

Ausgebrannte Köche

Der Wirt sucht vor allem händeringend Küchenpersonal. Weil er nicht fündig wird, musste Klarmann seinen verbliebenen Mitarbeitern und sich selbst erstmals seit 1998 einen zweiwöchigen Betriebsurlaub verordnen. "In diesem Jahr blieb mir keine andere Wahl", erzählt er der "Kleinen Zeitung" enttäuscht. Früher wurde sogar an Weihnachten in seinem Lokal bewirtet. Nun musste der Gastronom erstmals auch zwei Ruhetage pro Woche am Sonntag und Montag einführen, weil er zu wenig Angestellte hat.

Eine Köchin ist in Karenz gegangen, eine andere verließ das Team früher, als angekündigt und wechselte in ein Unternehmen. Ein Sous-Chef kündigte ebenfalls, weil er lieber in einer großen Firma arbeiten wollte. Der Küchenchef hat genau zu diesem Zeitpunkt einen lange geplanten Familienurlaub angetreten. "Die Kündigungen waren so kurzfristig, dass ich gar keine andere Möglichkeit hatte, als zwei Wochen zuzumachen, weil ich mit nur einem Koch keinen Betrieb aufrechterhalten kann".

Gastro-Personal arbeitet für gleiches Gehalt lieber in Firmen

Klarmann betont, dass seine ehemaligen Köche in ihren neuen Firmen gleichviel verdienen, wie in seinem Betrieb. Im Gegensatz zu manchen Kollegen würde er sehr gut bezahlen, macht der Wirt klar: "Neben dem Gehalt von 2.000 und 3.000 Euro stellen wir auch noch kostenlos eine Wohnung."

Der Lokal- und Hotelbetreiber möchte nun ein Schulungszentrum für gastronomische Berufe auf die Beine stellen, das er in seinem Arkadenhof aufbauen will. Klarmann sieht darin eine gute Chance, etwa für lernschwache Jugendliche, die seiner Erfahrung nach oft gut mit Gästen umgehen könnten.

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