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Wirt suchte Koch: Von 18 Bewerbern wollte kein einzi...

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ein Bewerber roch nach Alkohol, einer wollte nicht pendeln, einer sagte offen, dass er nicht arbeiten will und nur den Stempel für das AMS braucht. Unfassbares erlebte Wirte-Obmann Mario Pulker bei seiner Suche nach Personal für sein Restaurant. Jetzt fordert er: "Wir müssen Fälle von Missbrauch strenger ahnden!"

Ein Bewerber roch nach Alkohol, einer wollte nicht pendeln, einer sagte offen, dass er nicht arbeiten will und nur den Stempel für das AMS braucht. Unfassbares erlebte Wirte-Obmann Mario Pulker bei seiner Suche nach Personal für sein Restaurant. Jetzt fordert er: "Wir müssen Fälle von Missbrauch strenger ahnden!"
Köche, Abwäscher oder Zimmermädchen sind kaum mehr zu finden, beklagt Hotelier Mario Pulker (41) aus Aggsbach (Bezirk Krems-Land). Er hatte händeringend einen Koch gesucht und rief alle <sAMS-Bewerber einzeln durch. Nur ein einziger schickte Bewerbungsunterlagen, aber wollte keinen Termin für ein Bewerbungsgespräch ausmachen. Einer der Kandidaten sagte offen, dass er keine Lust zum Arbeiten habe.

"Ich habe auch dringend einen Hausmeister und Abwäscher gesucht", erzählt Pulker. "Einer kam schlecht gekleidet, einer roch nach Alkohol, einer wollte keine 25 Minuten pendeln und einer konnte sich nicht bücken, weil er Kreuzweh hat." Der Wirtschaftsbund-Obmann kann über das Auftreten der Bewerber nur den Kopf schütteln: "Wahnsinn, was man da erlebt und das bei der höchsten Arbeitslosigkeit, die wir je hatten. Früher waren die Leute nicht so unverschämt!"

Mit dem AMS arbeite er grundsätzlich gut zusammen, betont Pulker. Einem arbeitsunwilligen Bewerber wurde auch prompt für sechs Wochen das Arbeitslosengeld gestrichen. Trotzdem müsse man die Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitssuchende verschärfen.

Wirtschaftsbund-Direktor Harald Servus ergänzt: "Nicht nur die Gastronomie hat Schwierigkeiten mit Arbeitsunwilligen. Aus allen Branchen treten immer wieder Unternehmer mit dem Problem an uns heran." Mit einem Antrag im Wirtschaftsparlament wird ein erster Schritt gesetzt, den Stempeltourismus zu bekämpfen.

AMS-Chef Karl Fakler hat keine Scheu, Sanktionen zu setzen: "Je präziser die Rückmeldungen der Unternehmen an das AMS erfolgen, desto besser können wir reagieren."

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