Wirtschaft

Wirtschaftsmächte zapfen nun sogar Ölreserven an

In Absprache mit mehreren anderen Ländern möchten die Wirtschaftsmächte Japan, USA und Großbritannien einige Millionen Barrel Öl freigeben.

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Japan will&nbsp; einige Millionen Barrel Öl aus seinen strategischen Reserven freigeben. (Symbolbild)<br>
Japan will  einige Millionen Barrel Öl aus seinen strategischen Reserven freigeben. (Symbolbild)
MARIO TAMA / AFP Getty / picturedesk.com

Japan will im Zuge einer abgestimmten Aktion mit den USA und anderen Ländern einige Millionen Barrel Öl aus seinen strategischen Reserven freigeben. Über den Zeitpunkt gebe es noch keine Entscheidung, wurde Industrieminister Koichi Hagiuda am Mittwoch von der Nachrichtenagentur Kyodo zitiert.

Die Stabilität der Ölpreise sei für die wirtschaftliche Erholung wichtig, sagte Hagiuda. Um nicht gegen Japans Gesetz zur Öl-Vorratshaltung zu verstoßen, plant die Regierung laut Kyodo, so viel überschüssiges Öl aus den Reserven freizugeben, dass das Ziel nicht gefährdet wird, ausreichend Öl für den Verbrauch an 160 Tagen zu lagern.

Ölreserven freigeben, um Preise zu drücken

Angesichts der gestiegenen Energiepreise hatte US-Präsident Joe Biden am Dienstag die Freigabe von 50 Millionen Barrel Öl angekündigt. Nach Angaben seiner Regierung handelt es sich um eine konzertierte Aktion mit Ländern wie China, Indien, Japan, Südkorea und Großbritannien. Seit Wochen wurde spekuliert, dass die USA einen Teil ihrer strategischen Ölreserven auf den Markt werfen, um die Preise zu drücken.

Auf Anordnung Bidens soll nun die sogenannte Strategic Petroleum Reserve angezapft werden, ein Vorratslager für Notfälle, das den Zugang zu Öl bei Naturkatastrophen, der Gefährdung der nationalen Sicherheit und anderen Ereignissen sichern soll. Verwaltet wird die strategische Reserve vom US-Energieministerium, das das Öl in Grotten lagert, die in Salzstöcken entlang der Küsten von Texas und Louisiana geschaffen wurden. Die Reserve umfasst etwa 605 Millionen Barrel Rohöl.

Auch Großbritannien zieht mit

Auch Großbritannien erlaubt Unternehmen, freiwillig einige ihrer Ölreserven freizugeben. "Dies ist ein vernünftiger und angemessener Schritt, um die globalen Märkte nach der Pandemie zu unterstützen", teilte die Regierung auf Anfrage mit.

Falls alle Unternehmen ihre Möglichkeiten ausschöpften, ergäbe das 1,5 Millionen Barrel Öl. "Dies hat keine Auswirkungen auf die britischen Ölreserven, die deutlich über den von der Internationalen Energieagentur geforderten 90 Tagen liegen", betonte die Regierung.

 Ungewiss ist, wie der Ölverbund Opec+ auf den Schritt der Verbrauchsländer reagiert.

Die 23 Förderländer weiten ihre Produktion seit Sommer aus, allerdings nur schrittweise und in moderatem Tempo. Als Reaktion auf die Notfreigabe könnten die Produktionsländer ihre Förderung noch vorsichtiger erhöhen als bisher, meint etwa Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank.

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