Wirtschaft

WK-Wahl: Wirtschaftsbund hält Absolute in Ländern

Heute Redaktion
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Bild: Michael Weinwurm (OTS)

Bei den Wirtschaftskammer-Wahlen hat der dominierende ÖVP-Wirtschaftsbund in einigen Bundesländern herbe Verluste hinnehmen müssen, dafür aber die knappe absolute Mehrheit in Wien leicht ausgebaut. Die Dominanz der ÖVP-Gruppierung bleibt jedoch erhalten: Unverändert hat der Wirtschaftsbund in allen neun Bundesländern die absolute Mehrheit erreicht.

Bundesweit hat der ÖVP-Wirtschaftsbund trotz Verlusten genau eine Zwei-Drittelmehrheit erzielt. Laut vorläufigem Ergebnis errang der WB exakt 66,6 Prozent der Stimmen, um 4,3 Prozentpunkte weniger als 2010. Zweiter wurde der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) mit 10,8 Prozent (-1,0 Prozentpunkte).

Der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RfW) legte um rund einen Prozentpunkt auf 9,4 Prozent zu. Die Grüne Wirtschaft gewann mit +3,3 Prozentpunkten am stärksten dazu und erzielte 9,1 Prozent. Die NEOS-Gruppierung UNOS kam beim ersten Antreten auf 2,0 Prozent, so das Freitagabend in der Bundes-Wirtschaftskammer in Wien präsentierte Ergebnis.

Mitterlehner: Ergebnis "respektabel"

ÖVP-Chef Vizekanzler Reinhold Mitterlehner zeigte sich Freitagabend mit dem Ergebnis der Wirtschaftskammerwahl zufrieden: "Angesichts der Tatsache, dass jetzt überall mehr Kandidatengruppen angetreten sind, finde ich es respektabel." Es sei positiv, dass der Wirtschaftsbund in allen Ländern die absolute Mehrheit gehalten habe und alle Präsidenten stellen werde.

Was Verluste des Wirtschaftsbundes angehe, "wird man sich ansehen müssen, was die Ursachen sind", alles in allem sehe er das Ergebnis aber als Erfolg. An den Ergebnissen könne man ablesen, dass es wohl verschiedene Ursachen gebe. Schuldzuweisungen an die Bundespolitik will er nicht gelten lassen: "Ich will auf das Spiel Landes- und Bundespolitik nicht eingehen. Wir sind seitens der Bundespolitik nicht angetreten."

"Alle Präsidenten kommen vom Wirtschaftsbund"

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl zeigte sich erfreut darüber, dass der Wirtschaftsbund eine Zwei-Drittel-Mehrheit erreichen konnte. "Alle Präsidenten der Landeskammern kommen vom Wirtschaftsbund", betonte Leitl.

"Die kommenden fünf Jahre werden entscheidende Jahre sein", meinte Leitl, der mit diesem Wahlergebnis die besten Chancen hat, ein weiters Mal zum Präsidenten der Österreichischen Bundeswirtschaftskammer (WKÖ) gewählt zu werden. Trotz Verlusten seien die Wirtschaftsbund-Mehrheiten noch hoch. "In der heutigen Zeit sind Drei-Viertel-Mehrheiten schwierig zu halten".

Grüne legten überall zu

Die Grüne Wirtschaft hat in allen Bundesländern zugelegt. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) hat in Wien kräftig verloren, teilweise aber auch zumindest leichte Zugewinne erzielt. Die Blauen Kämmerer - Ring freiheitlicher Wirtschaftstreibender (RfW) - kamen in der Steiermark auf deutliche Zuwächse (+3,8 Prozentpunkte), in Kärnten verloren sie stark (-5,9 Prozentpunkte). Die NEOS-Liste UNOS erreichte in Wien aus dem Stand über 6 Prozent.

Absolute in Wien ausgebaut

Das Rennen in der Bundeshauptstadt entschied der Wirtschaftsbund wieder für sich, obwohl im Vorfeld um die hauchdünne absolute Mehrheit von 50,3 Prozent beim letzten Wahlgang 2010 gezittert worden war. Der WB konnte die Absolute noch etwas auf 50,61 Prozent der Stimmen ausbauen. Der SWV brach von 29,7 Prozent auf 20,47 Prozent ein. Die Grüne Wirtschaft legte von 9,4 auf 12,87 Prozent zu.

Die UNOS erreichten aus dem Stand beim erstmaligen Antreten 6,12 Prozent. Die von der FPÖ unterstützte Liste "FPÖ Pro Mittelstand) verdoppelte sich fast von 2,7 auf 5,32 Prozent. Der in Wien nicht von der FPÖ unterstützte "RfW-Fachliste der gewerblichen Wirtschaft" verlor von 4,7 auf 1,26 Prozent der Stimmen.

Wirtschaftsbund verlor teils heftig

Der ÖVP-Wirtschaftsbund verlor in Oberösterreich fast zweistellig (-9,8 Prozentpunkte). Auch in Salzburg (-8,6 Prozentpunkte) und der Steiermark (-7,5 Prozentpunkte) sowie in Niederösterreich (-5,8 Prozentpunkte) kam es zu kräftigen Verlusten. Zulegen konnten die Schwarzen am stärksten in Kärnten (+2,6 Prozentpunkte), kleine Zuwächse gab es im Burgenland (+1,0 Prozentpunkte) und Wien (0,3 Prozentpunkte).

Die Grüne Wirtschaft legte in Vorarlberg (+4 Prozentpunkte) und in Tirol (+3,8 Prozentpunkte) am stärksten zu. In Wien und OÖ legten sie je um 3,5 Prozentpunkte zu, in der Steiermark um 3,2 Prozentpunkte. Die Grünen haben in keinem Bundesland verloren, der geringste Zuwachs wurde in Salzburg (+2,3 Prozentpunkte) erzielt. Der SWV schnitt unterschiedlich ab, große Bewegungen gab es - außer in Wien - keine. In Niederösterreich legten sie um 1,6 Prozentpunkte zu, in Tirol verloren sie 1,4 Prozentpunkte.