Österreich

WKO-Wahl manipuliert? FPÖ-Mann unter Verdacht

Schwere Vorwürfe gegen einen freiheitlichen Wirtschaftskammer-Funktionär: Er soll bis zu 131 Wahlzettel manipuliert haben.

Heute Redaktion
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Bei der WKO-Wahl in Oberösterreich soll es zu einer Manipulation gekommen sein.
Bei der WKO-Wahl in Oberösterreich soll es zu einer Manipulation gekommen sein.
Bild: WKO

Der Vorwurf wiegt schwer: Bei der Wirtschaftskammer-Wahl in der Vorwoche soll ein Fachgruppen-Funktionär der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) "geschummelt" haben, wie "Heute" erfuhr.

Der Mann soll sich, so der Verdacht, Vorzugsstimmen selbst gegeben haben. Auf dem Wahlzettel konnte man nämlich nicht nur eine Vertretung (also Partei) wählen, sondern auch eine Vorzugsstimme abgeben. Das geschah handschriftlich. Man musste zumindest den Nachnamen der gewünschten Person (die Namen standen auf einer Liste) einfügen.

Und der Freiheitliche soll genau dieses System ausgenutzt haben – und auf bis zu 131 Wahlzettel anderer Personen seinen Namen in der Spalte der Vorzugsstimmen geschrieben haben.

Gleiches Schriftbild

Aufgefallen ist der mögliche Betrug bei der Auszählung der Stimmen durch die Wahlkommission. Denn der Mann machte sich gar nicht erst groß Mühe, die Schrift zu fälschen oder zu verstellen.

"Es war mit freiem Auge sichtbar, dass das Schriftbild immer das selbe war", sagt Helmut Mitter auf Nachfrage von "Heute". Mitter saß für den Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband (SWV) in den Wahlkommission.

Weil der Beschuldigte 131 Vorzugsstimmen erhielt, steht nun im Raum, dass er einen Großteil der Stimmzettel selber ausgefüllt hat. Übrigens wurden Vorzugsstimmen sehr selten vergeben und wenn, dann bewegte sich das meist im einstelligen Bereich.

Die Wahlkommission kündigte schon bei der Auszählung an, eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft schicken zu wollen. Dort allerdings war am Dienstag noch nichts eingegangen.

Deshalb will der SWV nun selber aktiv werden und eine Sachverhaltsdarstellung einbringen.