Ukraine

Wladimir Putins Satan-II-Rakete versagt bei Test

Während US-Präsident John Biden in Kiew war, soll Russland einen Test mit einer Interkontinentalrakete durchgeführt haben. Dieser schlug wohl fehl.

Wladimir Putin wollte seine neue Höllenwaffe "Satan 2" schon längst einsatzbereit haben. 
Wladimir Putin wollte seine neue Höllenwaffe "Satan 2" schon längst einsatzbereit haben. 
picturedesk.com; REUTERS – "Heute"-Montage

Laut zwei US-Beamten hat Russland am Montag, als Joe Biden die Ukraine besuchte, einen Test mit einer ballistischen Interkontinentalrakete durchgeführt. Russland habe die USA bereits im Voraus über den Start der Rakete informiert. Der Test sei jedoch fehlgeschlagen, so die US-Beamten. Zuvor war die Sarmat-Rakete, die im Westen auch unter dem Spitznamen Satan II bekannt ist, bereits mehrmals erfolgreich getestet worden.

Die schwere Rakete ist in der Lage, mehrere nukleare Sprengköpfe abzufeuern. Wäre der Test erfolgreich gewesen, hätte Putin in seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag darauf hingewiesen, wie CNN berichtet.

Russland setzt Teilnahme am "New Start"-Abkommen aus

In der Rede erwähnte Putin den Test jedoch nicht, erklärte aber offiziell, dass Russland voraussichtlich nicht mehr am "New Start"-Programm teilnehmen wird. Der Vertrag legt eine atomare Abrüstung von Russland und den USA fest, wofür die beiden Länder ihre Atomwaffenarsenale gegenseitig inspizieren. Bereits Anfang Monat hatten die USA Russland vorgeworfen, den Abrüstungsvertrag zu gefährden, da sie die Inspektionen im eigenen Land nicht zuließen.

Wie der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Montag mitteilte, deute der Zeitpunkt der Tests darauf hin, dass die beiden Länder Anfang Woche über verschiedene Kanäle miteinander kommunizierten, um die Lage zu entschärfen. Am Sonntagabend hätten US-Beamte Russland über den geplanten Besuch Bidens in Kiew informiert.

Russland schweigt über die neuen Berichte

In einer Telefonkonferenz mit Reportern und Reporterinnen am Mittwoch lehnte der Kreml eine Stellungnahme zu diesen Berichten ab. Auch das russische Verteidigungsministerium und die russische Botschaft in Washington gaben gegenüber CNN noch keine Auskunft.

Bereits im Dezember hatte Putin angekündigt, das Potenzial seines Militärs weiter ausbauen zu wollen, darunter auch die Kampfbereitschaft seiner Atomstreitkräfte. "Die Streitkräfte und die Kampffähigkeiten unserer Streitkräfte nehmen ständig und jeden Tag zu", sagte Putin bei einer im Fernsehen übertragenen Sitzung. "Diesen Prozess werden wir natürlich fortsetzen."

Satan-II-Rakete könnte alle Ziele treffen

Die Interkontinentalrakete Sarmat hat eine Reichweite von 18.000 Kilometern. Damit könnte Russland Ziele in der ganzen Welt angreifen – bei einer Attacke auf den Erzfeind USA auch über die Arktis.

Putin gab im Dezember zu, dass es bei vorgegebenen Zeitplänen zur Satan II Abweichungen gegeben hat – so sollte die Rakete bereits im Herbst einsatzbereit sein, wie "Focus Online" schreibt. Der russische Präsident kündete aber an, dass "alles realisiert wird".