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WM in Katar: Ermittlungen gegen Frankreichs Sarkozy

Heute Redaktion
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Frankreichs damaliger Präsident Nicolas Sarkozy begrüßt 2011 den Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khalifa al-Thani, in Paris.
Frankreichs damaliger Präsident Nicolas Sarkozy begrüßt 2011 den Emir von Katar, Scheich Hamad bin Khalifa al-Thani, in Paris.
Bild: Reuters

Die französische Staatsanwaltschaft untersucht, ob Ex-Präsident Nicolas Sarkozy persönlich von der Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar profitiert hat.

Seit Katar den Zuschlag für die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 erhalten hat, steht der Vorwurf im Raum, der Wüstenstaat habe sich das Großereignis durch Bestechungen ins Land geholt. Denn es fehlt nicht nur an Fußballtradition und Stadien; wegen der glühenden Hitze im Sommer muss die WM erstmals im Winter ausgetragen werden.

Zahlreiche Länder ermitteln; FIFA-Präsident Sepp Blatter und UEFA-Präsident Michel Platini mussten in diesem Zusammenhang bereits den Hut nehmen.

Jetzt springt auch die französische Staatsanwaltschaft auf den Zug der Ermittlungen auf und untersucht Ex-Staatspräsident Nicolas Sarkozy (von 2007 bis 2012 im Amt), wie der "Daily Telegraph" berichtet: Es werden "Voruntersuchungen" durchgeführt.

Frankreich war einer der stärksten Befürworter einer WM in Katar. Zum einen wird von der Staatsanwaltschaft der Kauf von fünf Prozent an dem Energieunternehmen Veoliain im April 2010 durch die katarische Firma Qatari Diar untersucht. Dabei sollen knapp 180 Millionen Euro "abgezweigt" worden sein. Im Dezember des selben Jahres hat Katar dann den Zuschlag für die Ausrichtung der WM erhalten.

Zum anderen könnte Sarkozy ebenfalls 2010 "Zahlungen im Zuge von Transaktionen aus der Zeit des Bieterprozesses für die WM 2022 erhalten haben, darunter der Verkauf [des Klubs] Paris Saint-Germain an Katar". Sarkozy besitzt eine Dauerkarte bei PSG und hat den Staat Katar bekanntermaßen bei der Übernahme des Verein beraten.