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WM-Mord: Verdächtiger Soldat wird ausgeliefert

Heute Redaktion
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Bild: Polizei/heute.at-Montage

Im Mordfall Bad Reichenhall hat die Polizei nach der Festnahme eines Tatverdächtigen in Norwegen Details bekannt gegeben. Über das Motiv des 20-jährigen Bundeswehrsoldaten aus Rheinland-Pfalz, der seit Anfang April 2013 in Bad Reichenhall stationiert war, ist noch nichts bekannt. Der Verdächtige konnte noch nicht vernommen werden.

hat die Polizei nach der Festnahme eines Tatverdächtigen in Norwegen Details bekannt gegeben. Über das Motiv des 20-jährigen Bundeswehrsoldaten aus Rheinland-Pfalz, der seit Anfang April 2013 in Bad Reichenhall stationiert war, ist noch nichts bekannt. Der Verdächtige konnte noch nicht vernommen werden.

"Wir sind aber überzeugt, die Person gefasst zu haben, die die Überfälle begangen hat", hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft Traunstein. "Wir sind auch überzeugt, dass die Bevölkerung in und um Bad Reichenhall aufatmen kann."

Blutspuren entdeckt

Ende Juli wurde die entdeckt - ein Kampfmesser mit rund 18 Zentimeter langer Klinge. Das Messer findet auch bei der Bundeswehr Verwendung. Routinebefragungen in der Kaserne Bad Reichenhall führten zu ersten Hinweisen. Als sich am vergangenen Wochenende die Verdachtsmomente verdichteten, wurden Stube und Spind des Mannes durchsucht. Dabei fanden die Ermittler Privatkleidung und Schuhe mit Blut beider Opfer sowie eine leere Messerscheide. Diese passt eindeutig zur Tatwaffe.

Bei Trondheim geschnappt

Allerdings hatte sich der Obergefreite bereits am 22. Juli mit dem Flugzeug nach Norwegen abgesetzt. Am Dienstag um 16.00 Uhr erging ein internationaler Haftbefehl, nur eineinhalb Stunden später wurde der Verdächtige von einer Streife zu Fuß auf der Straße in der Nähe von Trondheim kontrolliert. Der Mann war mit Rucksack und Schlafsack wandern und ließ sich widerstandslos festnehmen. Er sitzt in Norwegen im Gefängnis.

Der Verdächtige ist zwar polizeilich kein Unbekannter, er ist bisher aber nur wegen kleinerer Eigentumsdelikte in Erscheinung getreten. Es deutete nichts auf einen derartigen Gewaltausbruch hin.

Verdächtiger vor Auslieferung

Laut Polizei wurden in den vergangenen Wochen an die 600 Hinweise registriert, 130 konkreten Hinweisen wurde nachgegangen. Jetzt wird eine Auslieferung des Verdächtigen angestrebt. Dem Täter muss die Tat erst bewiesen werden. Noch ist nicht bekannt, ob er sich gegenüber der Polizei in Norwegen zur Tat geäußert hat. Die Beweggründe liegen noch weitgehend im Dunkeln. Eine Reihe rechtsmedizinischer Untersuchungen steht ebenfalls bevor.

Der Täter hatte in der Nacht nach dem Finale der Fußball-WM am 14. Juli in Bad Reichenhall auf offener Straße einen 72-Jährigen von hinten überfallen und ermordet und eine halbe Stunde später eine 17-jährige Frau durch Messerstiche verletzt. Laut Exekutive waren beide Opfer "zur falschen Zeit am falschen Ort. Es hätte jeden treffen können." Die Polizei hatte , aber nach fünf beziehungsweise zwölf Tagen U-Haft wieder freigelassen.