Österreich

Wo 11 Kanzler saßen: Kerns Sitz wird versteigert

Der Parlaments-Umbau macht's möglich: Das Mobiliar des Plenarsaales wird ab Mitte August im Online-Dorotheum versteigert.

Heute Redaktion
Teilen

Wer will den Sitz von H.C. Strache aus dem Parlament bei sich zuhause stehen haben? Oder jenen der letzten elf Kanzler dieser Republik aus der Regierungsbank? Selbst der opulente Drehsessel, von dem aus das Präsidium die Sitzungen geleitet hatte, soll demnächst unter den Hammer.

183 Sessel zu haben

Wie das geht? Nach der letzten Plenarsitzung und der Übersiedlung des Parlaments in die Hofburg wird das Mobiliar ab Mitte August demontiert, einige Erinnerungsstücke werden restauriert und später im "Haus der Geschichte" am Heldenplatz ausgestellt. Der große Rest aber – etwa eben die 183 Sessel der Abgeordneten – werden im Rahmen einer Online-Auktion des Dorotheums dann versteigert.

Großes Interesse erwartet

Vize-Direktor Akexis Wintoniak bestätigt den parlamentarischen Flohmarkt auf "Heute"-Anfrage: "Wir hoffen auf rege Beteiligung bei der Auktion. Diese Möbel sind Teil der heimischen Politgeschichte." Das Interiör des Plenarsaales existiert in der heutigen Form seit dem Jahr 1956, daher zeigen manche Sessel natürlich ordentliche Abnützungserscheinungen. Von der Versteigerung ausgenommen sind allerdings sowohl der Bundesadler, die Plenar-Glocke wie auch das elektrisch verstellbare Rednerpult.

Nur der Bundesadler bleibt

Die historischen Möbel aus den "Lokalen" im Haus sollen – so Wintoniak – restauriert und zwischengelagert werden. Während der Renovierungsarbeiten wird der Plenarsaal zur Gänze abgetragen, nur der "Geier" verbleibt an der Wand und wird mit dem Umbau auf Hochglanz gebracht. Die Rufpreise für die Versteigerungs-Objekte wurden bis jetzt noch nicht festgelegt. Fest steht nur: Der Ertrag wird die Kosten für Umbau und Übersiedlung von rund 400 Millionen Euro eher nicht decken…

;